Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Wie Vögel, die kaum befiedert im Frühlicht flattern, Nächtlich aufrauschen im Nest, – schlummertrunken, – Wähnend im Schlaf sich zu heben gen Abend oder gen Morgen: So aus Träumen auffahrend, ungewohnt schwebender Fühlung, Nicht ihr vertrauend – sinket betäubt ihr zurück, Schüchterne Vögel, Gedanken – Nacht ists! – Beteuert der Mond euch und glitzernde Sterne, Die Flügel verschränkt, duckt ihr zusammen im Nest; Da schwellen Träume euch den Busen. Aus der umfangenden Eos Saffrangebinde Windeln sich los – so träumt ihr – die Morgenwinde und tragen Goldbewimpelt glorreich durchs leuchtende Blau Euer Gefieder Helikons Gipfel hinan Zur schwankenden Flut, die sein Bild malt dem Narziß, Und er liebt sich in ihr – nur des Liebenden Spiegel ist Liebe – Wie ihm – schönheitslusttrunken euerm Abglanz zu lauschen Auf sonniger Welle – sendet lieblich der heitere Gott, Euch umleuchtend, euer Antlitz zurück euch – Träumende Vögel, Gedanken! Und hymnenbeschwingt, durchrudert ihr rhythmusströmenden Lüfte, Dem tönenden Schwan nach, der frei von der Sorge Befleckung Siegender Feuer kraftvoll – das trübe Leben, das sterblich nur ist Über die alles schauende Zeit, Zum hochwolkigen Zeus Mit unsterblichem Liede hinauftönt, Oder in wolkensammelnder Gewitter Sturmbett, Über Donnergeprassel und wirbelnder Purpurglut Getragen euch bringt mit sausendem Fittig. Euch durchschauern nicht am nachtgedeckten Himmel Die hintreibenden Winde. Denn warm eingehüllt ganz In deiner Strahlen goldnem Schnee Wenden das Antlitz sie dir zu, Apollon, Der herablächelnd wieder sie anglühest, Phöbus Apollon! Und tönest – so wähnen sie träumend und lauschen – Zärtlichen Wiegengesang ihnen zu. Willst du die alles schauende Zeit nicht hinein haben, so laß sie hinaus. Und während Dunkel auf irrenden Pfaden Der Menschen Geschicke umkreist, Preisen den ahnungsvollen Tag sie In sonnedurchschimmerter Nacht, dir geheiligt, o Taggott. O wieder zu früh macht Geräusch ihr Phäanszwitschern! – Horche, Lichtspender! Eh' noch dein siegendes Lied Mächtig dem Widerhall ruft, dem Jo, im Traum ihr gesungen, Süßer Zärtlichkeit voll, schlummerempfangen von dir. Doch jetzt weckt Mondlicht sie, So, Leuchtender! der die Himmelsfesten durchmißt, |