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Drei antike Fabeln
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Der Fuchs und das Rebhuhn

An einem wunderschönen Frühlingstag hockte auf einer niedrigen Birke in der Heide ein Rebhuhn und träumte von einer großen Familie.

Auf einmal wurde es aufgeschreckt, denn ein Fuchs stand direkt vor ihm und sprach mit butterweicher Stimme: »Welch reizendes Bild bietet mir der heutige Frühlingsmorgen. Frau Rebhuhn, Euer Gefieder strahlt im Sonnenglanz wie das kostbarste Kleid einer Prinzessin, Euer Schnabel schimmert wie Edelstein, und Euer liebliches Gesicht erinnert mich an eine Schönheit aus der Märchenwelt. Wenn Ihr schlaft, seht Ihr gewiß wie eine richtige Fee aus.«

Das Rebhuhn war berauscht von diesen süßen Schmeicheleien und schloß verzückt die Augen. Auf diesen Augenblick hatte der Fuchs gewartet, blitzschnell holte er sich seine Beute vom Ast herunter.

Das war ein böses Erwachen für das eitle Huhn. Aber es war nicht dumm. Zaghaft flüsterte es: »Weiser Mann, ich bewundere Eure Klugheit, sagt mir doch, wer Ihr seid.«

Der Fuchs, der sich sehr viel auf seinen Verstand einbildete, wollte stolz seinen Namen nennen und riß den Mund weit auf. Im Nu war das Rebhuhn auf der höchsten Spitze des nächsten Baumes.

»Wozu mußte ich Dummkopf auch den Mund aufmachen«, brummte der Fuchs grimmig. Das Rebhuhn antwortete: »Und wozu mußte ich die Augen schließen, da ich gar nicht schläfrig war.«

 


 


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