Jules Verne
Reise durch die Sonnenwelt. Erster Band
Jules Verne

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Viertes Kapitel

Welches dem Leser Gelegenheit gibt, die Ausrufungs- und Fragezeichen beliebig zu vermehren.

Wie kam es, daß der Horizont sich eben jetzt so auffallend und plötzlich verändert hatte, daß auch das geübte Auge eines Seemanns die Kreislinie nicht hätte erkennen können, in der sonst Himmel und Wasser verschmolzen? Warum türmte das Meer jetzt seine Wogen auf eine Höhe empor, welche die Gelehrten bis dahin nie für möglich gehalten hätten?

Auf welche Weise entstand bei dem Krachen des zerreißenden Bodens ein solcher Höllenlärm mit den verschiedensten Geräuschen, mit dem Knirschen der gewaltsamen Verschiebung der Rippen der Erdkugel, mit dem Rauschen des bis auf ungeahnte Tiefen aufgewühlten Wassers, mit dem Pfeifen der Luftmassen, die in eine Zyklone hereingerissen schienen?

Woher dieser außergewöhnliche Glanz am Himmel, der die Strahlung eines Nordlichtes bei weitem übertraf, ein Glanz, der das ganze Firmament einnahm und vorübergehend die Sterne jeder Größe verlöschte?

Wie kam es, daß das für einen Augenblick scheinbar entleerte Mittelmeer sich ebenso plötzlich wieder mit entsetzlich wild empörten Wogen füllte?

Warum schien die Scheibe des Mondes sich unverhältnismäßig zu vergrößern, als habe das Gestirn der Nacht sich der Erde in wenig Sekunden von 48 000 Meilen auf 5000 Meilen genähert?

Woher erschien das neue, ungeheure, flammende Sphäroid am Firmamente, das sich bald hinter der dichten Wolkenschicht verlor?

Welch außerordentliche Erscheinung lag überhaupt dieser Umwälzung zugrunde, welche die Tiefen der Erde, des Meeres, den Himmel und den ganzen Weltraum erschütterte?

Wer hätte es sagen können?

War auf der Erdkugel denn noch ein Bewohner übrig, um auf diese Fragen zu antworten?

 


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