Wilhelm von Polenz
Der Büttnerbauer
Wilhelm von Polenz

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II.

Samuel Harrassowitz saß in seinem halbverdeckten Wägelchen, in welchem er über Land zu fahren pflegte. Auf dem Bocke der Kutscher mit einer goldbetressten Livree angethan, die Sam bei irgend einer Zwangsversteigerung billig erstanden hatte. Er war auf der Fahrt nach Wörmsbach begriffen, ein Dorf, in dem er verschiedene Häuser und Landparzellen besaß. Sein Weg führte ihn über Halbenau. Eigentlich hatte es nicht in seinem Plane gelegen, sich hier aufzuhalten, aber, als er von weitem den Giebel des Büttnerschen Hauses winken sah, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, einen Abstecher dorthin zu unternehmen, 'mal sehen, wie die Dinge dort standen. Auf ein Stündchen kam es ja nicht an. Und ›stets auf dem Platze sein‹, das war eines von Sams Geschäftsgeheimnissen.

Außerdem hatte er den Bauernhof und seine Bewohner nicht ungern. Harrassowitz war einer gewissen Gutmütigkeit fähig. Er haßte die nicht, welche er schädigte. Auch besaß er Sinn für die Gemütlichkeit. Er vertilgte nicht gierig; das war nicht klug, und man verdarb sich den Genuß. Er nahm sich Zeit, und machte sich öfters das Vergnügen, um seinen Baum herumzugehen, mit den Früchten zu liebäugeln, ehe er sie schüttelte.

Er gab dem Kutscher Weisung, von der großen Straße abzubiegen, und hielt bald darauf im Büttnerschen Hofe.

Die alte Bäuerin erschien in der Hausthür. Sie erschrak, als sie den Händler erkannte, und vergaß darüber ganz, ihn zu begrüßen.

»Ist denn mein braver Büttner zu Haus?« fragte Sam.

Die Bäuerin erklärte, er sei mit Karl im Walde, und Gustav sei auf's Rittergut gegangen. »Ich bi ack ganz alleene mit den Madeln,« meinte sie schüchtern.

»Recht so, Frau Büttner, recht so!« sagte der Händler im Aussteigen. »Ihr Mann ist ein fleißiger Mann, immer bei der Arbeit, trotz seiner Jahre. Das ist brav! Mein Kutscher kann wohl etwas Hafer bekommen für das Pferd – nicht wahr?«

Die Bäuerin beeilte sich, zu versichern, daß hier alles zu seinen Diensten stünde. Sie schickte sofort Ernestinen in den Stall, um Hafer und Heu für das Pferd des Herrn Harrassowitz zu besorgen.

»Leg' die Decke auf!« befahl der Händler. »Und laß Dir überschlagenes Wasser geben – hörst Du! daß er mir nicht etwa Husten kriegt!«

Nachdem er so für das Wohlergehen seines Tieres gesorgt hatte, wandte sich Sam wieder an die Bäuerin. »Und mir machen Sie wohl eine kleine Tasse Kaffee zurecht, beste Frau Büttner! Ich bin ganz ausgekältet von der Fahrt, und Sie kochen ja solch ausgezeichneten Kaffee; das weiß ich von neulich.« Damit trat er ins Haus und klopfte der alten Frau wohlwollend auf den Rücken.

Die Bäuerin war nur zu froh, Herrn Harrassowitz eine Aufmerksamkeit erweisen zu dürfen. Der Mann spielte keine geringe Rolle in den Hoffnungen und Befürchtungen der Familie. Sein Name wurde nur mit gedämpfter Stimme ausgesprochen. Die alte Frau wußte, daß ihrer aller Wohl und Wehe in dieser Hand lag. Nach Weiberart glaubte sie, daß man einen Feind dadurch entwaffnen könne, wenn man ihm schmeichle. Trotz ihrer Lähme, die sich im Laufe des Winters verschlimmert hatte, lief sie auf und ab, rief den Töchtern zu, sie sollten sich sputen, ließ das Feuer schüren, setzte selbst das Wasser an, und schaffte heran, was nur irgend im Hause an Leckerbissen aufzutreiben war.

Sam entledigte sich inzwischen seines Nerzpelzes, der nach seiner Angabe von den Mädchen breit am Kachelofen aufgehangen wurde, damit er nicht auskühle. Dann ließ er sich selbst in der Nähe des Ofens nieder. »Ein hübsches warmes Zimmer haben Sie hier, Mama Büttnern!« sagte er in gemütlich scherzendem Tone. »Es geht nichts über die Temperatur in den Bauernstuben. Ich wollte eigentlich erst durchfahren, durch Halbenau; dann dachte ich: mußt doch mal sehen, was Büttners machen.«

Die Bäuerin wußte kaum, wie sie ihren Dank für soviel Ehre in Worte kleiden sollte.

»Jetzt im Winter ist ruhige Zeit auf dem Lande,« fuhr er fort. »Keine Arbeit auf dem Felde, was? Im Frühjahre da geht's dann wieder ordentlich los, mit allen Kräften. Sie haben ja jetzt auch Ihren zweiten Sohn hier, wie ich höre.«

»Se meenen Gustaven?«

»Der bei den Soldaten war bis vor Kurzem; der wird dem Vater nun wohl tüchtig in der Wirtschaft helfen?«

»Freil'ch! Das mechte aben sein! Aber, er thutt sich sei Madel heiraten. Und hernachen da will er furt von uns. Ar spricht, er wullte sei eegner Herre sein, 's gefällt 'n ni mih zu Hause. Ar gieht, und ar sieht s'ch nach an Dienste im. Vurden gerade, eh' Se kamen, is er uf'n Huf geganga, wegen aner Kutscherstelle. Ar spricht, er mechte als Kutscher giehn bein Grafen, spricht 'r.«

»So so! Zum Grafen will er. Sagen Sie Ihrem Sohn mal von mir, das soll er lieber bleiben lassen. Herrschaftlicher Dienst, das ist schlimmer, als Sklaverei. Er mag lieber zu mir kommen. Ich werde ihm schon was verschaffen. Drüben in Wörmsbach zum Beispiel, da habe ich gerade eine Stelle, die wäre für einen tüchtigen jungen Landwirt wie geschaffen. Haus, Garten, einige zwanzig Morgen Feld dazu. Ich würde ihm die Pacht billig lassen. Dort könnte er sein Glück machen. Sagen Sie ihm das von mir!«

Die Bäuerin beknixte jeden seiner Sätze. Inzwischen hatte sich der Tisch vor dem Fremden mit allerhand Eßbarem bedeckt. Die alte Frau trat zu ihm: »Entschuld'gen Se ack, Herr Harrassowitz, mir han's emal ne basser. Was mer han, das gahn mer Se gerne. Nu war'ch den Kutscher ane Bemme schmieren giehn. Und an Branntwein wird er wuhl och annahmen. Oder sull'ch 'n ane Neege Kaffee gahn, dem Kutscher?«

»Thun Sie das, Frau Büttner,« sagte Hassarowitz lachend, und kniff dabei die alte Frau in den bloßen Arm. »Man wird bei Ihnen wirklich verwöhnt.« Dann hieb er ein, und ließ es sich schmecken.

Toni brachte die Kaffeekanne herbei und setzte sie auf den Tisch. Ernestine mußte die beste Tasse aus dem Glasschranke holen. Die Bäuerin schenkte selbst ein. Es war alles um den Gast bemüht. Dem schien es offenbar Freude zu machen, sich so aufmerksam bedient zu sehen. Er schlürfte seinen Kaffee, blickte die Frauen vergnügt schmunzelnd durch seinen goldenen Zwicker an, und richtete hin und wieder eine Frage an sie. Die Frauen wagten kaum zu antworten, verlegen standen sie im Hintergrunde, und sahen ihm mit ehrfurchtsvollem Schweigen zu, wie er aß und trank.

Sam betrachtete sich die Tasse, aus der er trank. »Dem Jubelpaare!« stand darauf in Goldschrift. Die Bäuerin erklärte, das sei ein Geschenk gewesen zur silbernen Hochzeit, die sie vor etwa fünf Jahren gefeiert hatten. »Dreißig Jahre verheiratet!« rief Sam. »Eine schöne Zeit! Und je glücklicher man gewesen, je kürzer kommt es einem vor. – Nicht wahr? – Ich werde nun auch bald meine silberne feiern. Mein Ältester ist schon auf Universität. Er studiert Jurisprudenz, verstehen Sie. Zu Ostern wird er fertig. Ein feiner Kopf, sage ich Ihnen! Habe mir's aber auch was kosten lassen. Dem Jungen ist nichts abgegangen.«

Sams Gesicht strahlte, als er von seinem begabten Sprößlinge sprach. Er sah sich selbstzufrieden im Kreise um, und weidete sich an der stummen Bewunderung, die hier jedem seiner Worte entgegengebracht wurde. Sein Blick fiel auch auf Toni. Seine zudringlichen, alles Zweideutige ausspürenden und aufstöbernden Blicke ruhten so lange auf der Figur des Mädchens, bis Toni sich errötend abwandte, um sich in einer dunkleren Ecke etwas zu schaffen zu machen.

Der Händler winkte sich die alte Bäuerin heran. »Wie steht denn das mit Ihrer Tochter dort, Frau Büttner?« fragte er, und gab sich kaum die Mühe, seine Stimme zu dämpfen. »Verheiratet ist sie meines Wissens doch nicht – he!« Mit schnüffelnder Miene spähte er dabei immer nach dem Mädchen hinüber.

»Ach, Se meenen und Se denken, weil daß se . . .« Und nun folgte eine lange Auseinandersetzung von Tonis Liebesgeschichte. Es war weniger Entrüstung oder Trauer, was in den Worten der Mutter zum Ausdruck kam, als Ärger, daß dem Mädchen eine solche Dummheit passiert war. Beide Töchter waren im Zimmer und hörten jedes Wort, das die Bäuerin über den Fall sagte.

Harrassowitz hörte mit einem gewissen Behagen zu, und nickte hin und wieder mit dem Kopfe. »Ja, ja, so geht's! Die jungen Dinger sind immer nicht vorsichtig genug. Und ehe man sich's versieht, ist ein neuer Weltbürger da. Na, man muß immer noch das Beste daraus zu machen suchen. Haben Sie denn noch gar nicht daran gedacht, Ihre Tochter als Amme gehen zu lassen, Mama Büttnern?«

Die Bäuerin verstand nicht, was er damit meinte.

»Nun ja, als Amme! Verstehen Sie nicht? Da kann sich so ein Mädchen heut zu Tage ein schönes Stück Geld mit verdienen. Wenn ein Mädel gesund ist und stark, – verstehen Sie. In den Städten wird das sehr gesucht. Lassen Sie Ihre Tochter mal dort aus der Ecke herauskommen.«

Das Mädchen zögerte, dem Ansinnen des Händlers Folge zu leisten. »Toni!« rief die willfährige Mutter, »De sollst kommen, herst De ne! Zu Herrn Harrassowitz. Er will D'ch sahn.« Toni kam schließlich zum Vorschein; sie wußte nicht, wohin blicken vor Verlegenheit. Sie lachte krampfhaft, hielt sich den Arm vor's Gesicht und war dem Weinen nahe.

»So stellen Sie sich doch nur nicht so schrecklich an!« meinte er, und musterte das Mädchen, wie etwa der Viehhändler sich ein Stück betrachtet. »Das sieht ja famos aus! In bester Ordnung alles, wie's scheint. Spreewälderkostüm wird Ihrer Tochter ausgezeichnet stehen, Frau Büttner. Das tragen diese Art Mädchen nämlich meist in Berlin. Weiße Hauben, kurze grüne, oder rote Röcke, Sammetmieder, schwarze Strümpfe. Alles hochpatent! Wird dem Fräulein ausgezeichnet kleiden. – Na, wie steht's, Mama Büttnern?«

Die Bäuerin war in großer Bestürzung über den Vorschlag des Händlers. Erzürnen wollte sie den Mann um keinen Preis durch eine abschlägige Antwort; dazu war ihre Furcht vor ihm zu groß. Auf der anderen Seite hatte sie das sichere Gefühl, daß das, was er da vorschlug, nicht recht und schicklich sein könne. Sie hätte auch ihr Kind nur schweren Herzens von sich gelassen.

Harrassowitz verfolgte seinen Plan weiter. »Ich wüßte eine ausgezeichnete Stelle«, sagte er. »Meine eigene Tochter, die in Berlin verheiratet ist, erwartet im zeitigen Sommer. Die Sache ist eigentlich wie gegeben. Da käme Ihre Tochter in ein hochherrschaftliches Haus, Berlin W Tiergartenviertel, das Feinste was es giebt! Na, kurz das Mädel könnte sich gratulieren, wenn sie dorthin käme. – Wie steht's Frau Büttner, wollen wir die Sache abmachen?«

Der Händler hielt die Hand ausgestreckt, zum Zuschlag. Da die Bäuerin zögerte, griff er in seine Tasche. »Ich will auch gleich ein Aufgeld geben, damit Sie sehen, daß mir der Handel ernst ist.« – Er ließ ein Geldstück blicken.

Die Bäuerin hatte sich die Sache inzwischen überlegen können. Die Mutter in ihr war rege geworden. »Nee nee! Herr Harrassowitz!« rief sie. »Su gieht das ne! Su jählings! Das muß sich eens duch erscht urdentlich mit seine Leite beraden. Und das Madel salber mechte duch och gehert wern, ob se und se mechte.«

»Nu ja! Beredt Euch untereinander!« meinte Sam und steckte sein Geldstück wieder ein. »Ich werde gelegentlich mal wieder nachfragen, dieserhalb.« –

In diesem Augenblicke hörte man kräftige Tritte draußen am Thürpfosten, wie von einem, der sich den Schnee von den Füßen tritt. Die Thür öffnete sich und Gustav trat ein.

Er kam vom Rittergutshofe, wo er mit Hauptmann Schroff gesprochen hatte. Vor der Thür sah er das Gefährt des Händlers stehen und erfuhr vom Kutscher, wer im Hause sei. Sofort schoß ihm das Blut in den Kopf. Erregt trat er in's Zimmer, er hatte den Feind noch nie von Angesicht zu Angesicht gesehen.

Seine Überraschung war groß, als er den Händler erblickte. Den Burschen hatte er sich ganz anders vorgestellt. Unwillkürlich wollte er etwas von der teuflischen Bosheit, die er dem Menschen zutraute, auch in seiner Erscheinung wiederfinden. Dort, dieser kleine fette Mann, kahlköpfig, mit rotem Kotelettenbart, das sollte der berüchtigte Samuel Harrassowitz sein, von dem man erzählte, daß er viele Menschen zu Grunde gerichtet habe! –

Gustav fühlte auf einmal das Bedürfnis, dem Manne seine ganze Verachtung zu zeigen. Der sollte sich um keinen Preis einbilden, daß er sich vor ihm fürchte. Er wußte selbst nicht, woher ihm der Übermut kam. Als ob der Fremde gar nicht im Zimmer sei, feuerte er seinen Hut in die Ecke und rief: »Wo ist der Vater?«

Harassowitz betrachtete sich den jungen Menschen. »Das ist also Nummro zwei, der gewesene Unteroffizier. Gratuliere Mama Büttnern, Sie haben einer gesunden Rasse das Leben geschenkt. Solche Leute können wir brauchen.«

Die Bäuerin war auf ihren Sohn zugeschritten, und machte ihm verstohlene Zeichen, daß er den Gast begrüßen solle. Als Gustav das nicht zu verstehen schien, sagte sie ihm halblaut, wer es sei.

»Wie alt sind Sie denn junger Mann – he?« fragte Sam.

Gustav hielt es nicht der Mühe für wert, zu antworten. Jetzt erkannte die Mutter, daß mit Gustav nicht alles in Ordnung sei. Sie glaubte, er sei angetrunken. Außerdem wußte sie, daß Gustav dem Händler nicht grün sei. Sie fürchtete das Schlimmste. In der Wut war er unberechenbar, gerade wie der Vater.

Sie trat daher zu dem Händler und antwortete, statt des Sohnes: »Siebenundzwanzig is er, Herr Harassowitz – ju ju, siebenundzwanzig. A strammer Kerle nich wahr, Herr Harrassowitz?« Dazu lachte sie gänzlich sinnlos, aus Angst. »Und su a gutter Sohn wie der is, Herr Harrassowitz!« fuhr sie fort. Abwechselnd lächelte sie den Händler an, um ihn bei guter Laune zu erhalten und warf dann wieder dem Sohne flehende Blicke zu, daß er nichts Unbesonnenes unternehmen möge.

Gustav hatte inzwischen an den Speisen auf dem Tisch, dem kriechenden Wesen der Mutter und den verängstigten Mienen der Schwestern erkannt, wie tief sich die Seinen vor dem Fremden gedemütigt hatten. Eine dumpfe Wut erfaßte ihn plötzlich, gegen dieses fette Gesicht. Wie der Bursche dasaß, protzig und sicher, sich die guten Sachen seiner Mutter schmecken ließ! Den würde er mal auf den Trab bringen. Auf Unterhandlungen wollte er sich gar nicht erst einlassen; denn mit der Zunge war einem so einer ja natürlich über. Hier konnte nur ›ungebrannte Asche‹ helfen.

»Ich höre Sie sind auf dem Rittergute gewesen«, sagte Harrassowitz, sich im Kauen nicht unterbrechend. »Um sich nach einer Kutscherstelle beim Grafen umzuthun – war denn da was?«

»Gustav! Herr Harrassowitz fragt Dich, ob's De . . . Was suchst De denne Junge?«

»Ich suche meinen Stock, Mutter!« sagte Gustav mit bedeutungsvollem Blicke nach dem Fremden hinüber. »Wo habe ich denn meinen Stock gleich . . . Ach, hier is 'r!«

Sam war während des Letzten rege geworden. Er hatte ein schnelles Begriffsvermögen. Gustavs Mienen- und Gebärdenspiel war auch äußerst sprechend in diesem Augenblicke. Der Händler sprang auf die Füße, riß seinen Pelz vom Ofen und suchte die Thür zu gewinnen, so schnell wie möglich. Die Mutter war dem Sohne in den Arm gefallen, der holte aus, konnte aber nicht zuschlagen, weil er sonst unfehlbar die alte Frau getroffen hätte.

So gelang es Sam, unversehrt in's Freie zu gelangen. Die Frauen standen jetzt um Gustav und beschworen ihn, Vernunft anzunehmen. Er ließ den Stock sinken. Seine Wut hatte sich schnell gelegt, sowie er den Feind in seiner ganzen Erbärmlichkeit gesehen. Der Anblick dieses Männchens, wie es mit erhobenen Händen, kläglich schreiend, sich ein paarmal um sich selbst gedreht hatte, war zu drollig gewesen. Gustav brach noch nachträglich in ein unbändiges Gelächter aus. Er mußte sich die Seiten halten vor Lachen. Und ansteckend wie die Lustigkeit nun einmal wirkt, lachten die Mädchen schließlich auch mit.

Die Bäuerin humpelte hinaus, um des Händlers womöglich noch habhaft zu werden, und ihn um Verzeihung für die Unthat des Sohnes zu bitten. Aber, es war zu spät; der Wagen fuhr bereits in schneller Gangart aus dem Hofe.



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