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Katharina Elisabetha Goethe

Briefe – Band II

262. An Goethe.

den 25 ten Juli 1797

Lieber Sohn!

Die Ankündigung deines Koffers hat mir große Freude gemacht er soll wohl aufgehoben seyn – aber vor der Rückreiße deßselben ohne dich dancke gantz gehorsambst!! Denn das Fenster gucken von zwey Jahren her das habe ich noch nicht vergeßen – jede der Zeil herunter kommende Postkusche wurde scharf beobachtet – und das dauerte 14 Tage – Mitalledem rühre ich nichts an – laße alles stehen wie es steht – biß du schreibst den und den reiße ich ab, und hoffe den und den bey ihr zu seyn – denn schöne Geister – sind schöne Geister und damit Holla. Mir wäre es sehr lieb wenn du es einrichten könstes bey hellem Tag in Goldenen brunen deinen Einzug zu halten – des Nachts ankommen liebe ich nicht – zumahl in einem dir gantz fremdten Hauß – Hir hast du meine Willens meinung – Bald also hoffe ich dir mündlich zu sagen – wie sehr sich auf deine Herkunft gefreut hat

deine treue Mutter Goethe.

N. S. Grüße alles in deinem Hauße – lieblich und freundlich wie es sich gehört – gebührt und gezimt.