Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band I
Katharina Elisabetha Goethe

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181. An Goethe

den 19ten Decemb. 1792

Lieber Sohn!

Hir schicke ich Christkindleins bon bon mit Bitte dem jungen Herder Augst benamset etwas in meinem Nahmen davon zu komen zu laßen. Hir Leben wir in Furcht und Erwartung der Dinge die kommen sollen – Die Höchsten und Hohen Herschaften versichern uns zwar daß alles gut gehen werde, das ist verdolmescht daß die Francken nicht wieder kommen würden – so lange aber Maintz nicht in deuschen Händen ist – dürfen wir noch nicht Vicktoria rufen – und die Wolfhaut noch nicht feilbieten. Du wirst dich jetzt von deinen gehabten Strapatzen in deinem neuen schönen Hauß und unter deinen Freunden erholen – daran thuts du nun sehr gescheidt. Ihro Durchlaucht die Frau Herzogin Amalia haben die Gnade gehabt mich wegen der Kriegsunruhen nach Weimar zu invitiren – dancke Hochdenenselben in meinem Nahmen – und sage dieser vortreflichen Fürstin – Ich hätte guten Muth der Gott der mich bißhieher gebracht, würde weiter sorgen. Ihro Durchlaucht der Herzog befindet sich wohl und vergnügt – deßgleichen Ihro Königliche Majestät von Preußen – Gott gebe dir ein fröliges Neuesjahr – und uns den edlen Frieden – diß ist der Wunsch deiner treuen Mutter

Goethe


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