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Koblenz.

Koblenz.

In herrlicher an Naturschönheiten reich ausgestatteter Lage, auf einer durch den Rhein und die Mosel, welche dort einmündet, gebildeten Landzunge dehnt die Bezirkshauptstadt Koblenz sich aus. In der südlich von der Altstadt gelegenen Neustadt befinden sich der Schlossplatz, der Clemensplatz mit einem Obelisken, den von Goebenplatz mit dem Standbild des Generals v. Goeben, der Castorplatz mit dem zur Feier des Einzugs der Franzosen in Moskau (1812) errichteten Castorbrunnen. Am »deutschen Eck«, wo die Mosel sich in den Rhein ergiesst, steht ein Denkmal Kaiser Wilhelms I. Südlich am Rhein entlang ziehen sich die prächtigen Rheinanlagen mit dem Denkmal Max v. Schenkendorfs. Koblenz hat 5 kath. Kirchen, darunter die im Jahre 836 gegründete Castorkirche, (jetzt romanische Basilika mit 4 Thürmen), Ende des 12. Jahrhunderts erbaut, die Liebfrauenkirche, auf der Höhe des römischen Castrums, 1431 vollendet, mit romanischem Schiff und gothischem Chor, ferner 2 evangelische Kirchen, darunter die Florinskirche (12. Jahrhundert) mit gothischem Chor und Thurmhelmen (1791), bis 1818 katholisch, 1 Synagoge. Sodann das königl. Schloss mit doppelter Säulenhalle (1778–86), zuletzt Residenz der † Kaiserin Augusta, die kurfürstliche Trier'sche Burg (1276) mit schöner Thurmtreppe (1599), seit 1806 Privatbesitz, das gothische Deutsch-Ordenshaus, 1479 als Rathhaus gebaut (jetzt Realgymnasium), das 1530 erbaute Schöffenhaus (jetzt kunstgewerbliches Museum) und das Stadttheater.

Koblenz, im frühen Mittelalter eine unbedeutende Stadt, wurde 1018 von Kaiser Heinrich II. dem Erzbischof von Trier geschenkt, wurde 1815 zu einer starken Festung ausgebaut, nahm seit 1264 durch den Rhein-Städtebund einen mächtigen Aufschwung, gerieth durch den 30jährigen Krieg wieder sehr in Verfall, wurde 1688 von den Franzosen bombardirt und fast ganz zerstört. Seit 1815 preussisch, bildete es während der französischen Revolution den Mittelpunkt der Emigration. 1890 wurde Koblenz seines Festungscharakters entkleidet.

Auf dem linken Moselufer befindet sich noch die Feste Franz (Petersberg), auf dem rechten Rheinufer auf einem 175 Meter hohen steilen Felsen die Feste Ehrenbreitstein mit dem Fort Rheinelk und den Werken des Astersteins. Das Castrum war in der früheren Kaiserzeit ein wichtiger Waffenplatz.

Koblenz liegt an den Bahnlinien Köln-Bingerbrück, Köln-Trier und Köln-Ems-Giessen und ist mit Ehrenbreitstein durch eine 336 Meter lange Schiffbrücke und der Eisenbahnbrücke, mit dem jenseits der Mosel gelegenen Vorort Lützel-Koblenz durch eine 1344 erbaute steinerne Brücke (320 Meter lang) und eiserne Eisenbahnbrücke (323 Meter lang) verbunden.

Am Fusse der Festung Ehrenbreitstein liegt Thal-Ehrenbreitstein.

Koblenz.


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