Da, Lina, zieh ihm's Nachtzeug an,
daß ich die Flasche wärmen kann.
Die Mutter geht, und eh sie scheidet,
wird Willi schon des Hemds entkleidet.
Die Wäscherei gefällt ihm nicht,
vor allen Dingen im Gesicht.
Doch schreit er nicht und hält ganz still
und läßt sich pudern, wo man will.
Kaum aber schnüret man ihn ein,
so fängt er auch schon an zu schrein.
Habäh! so tönt sein Wehgeschrei
und lockt den Vater selbst herbei.
Hier, halt ihn eben mal, Papa!
ich geh und rufe die Mama.
Der Vater trommelt an den Scheiben,
um Willis Trauer zu vertreiben.
Er läßt ihn in den Spiegel schaun –
der Willi schreit, bis daß er braun.
Horch, Willi, horch, die Ticktakuhr! –
der Willi schreit noch ärger nur.
Susu, mein Herz! Schlaf ein, schlaf ein! –
er fängt noch lauter an zu schrein.
Mit List zeigt er die Zipfelhauben –
umsonst! Der Willi will's nicht glauben.
Jetzt macht er einen Butzemann –
O weh! Nun geht's noch schlimmer an.
Die Mutter öffnet grad die Tür:
»Mein Herz! Was machen sie mit dir?!«
Die Mutter macht ein ernst Gesicht:
»Ja, was ist das? – Auch dieses nicht?!« –
Grad kommt die Tante auf Visite
und ruft erschreckt: »Du meine Güte!!« –
Voll Weisheit öffnet sie den Bund. –
Da haben wir's! – Das war der Grund! –
Und Willi, der vom Schmerz befreit,
lacht laut vor lauter Heiterkeit.