Burkard Waldis
Der verlorene Sohn
Burkard Waldis

Burkard Waldis

Der verlorene Sohn

 


 

Aus:
Das Drama der Reformationszeit
Herausg. Dr. R. Froning
Stuttgart 1894

 


 

Tho dem Leser.

        B egerßtu tho wetten gudt bericht,
O rsake uth schrifft und nicht erdicht,
R echtschapen dorch Gods wordt bewerdt,
C hristlich erholden, wol vorclerdt;
5   H erlicken grundt, wo ydt thogeyth,
A ls unße salicheit by Gode steydt,
R ycklick makt salich uth Gnad und gunst
D orch Christus huelpe, arbeydt, kunst,
V th geloven alleyn, und nicht dorch werck,
10   S ueß worde gekrencket Godes sterck,
W ert ock vorworpen mynschen leer,
A ll Sophisten, wo ße komen her;
L aeth aff darumm van pauwestlikem wahn
D u machst dar mit vor Godt nicht bestaen:
15   I nn duessem boke werstu underwysst!
S ueh an Gods wordt, dat sy geprysst!

 


 

Borchardt waldis kangeter

tho Ryga ynn Lyfflandt, wuenschet heyl allen
und yedern, den dith boechlin vorkompt!

DE koenigklike propheta David amm ende des psalters settet mannigerley Instrument des Seydenspels, dardorch men Godt laven, benedyenn unde groitmaken mach, up dat he dardorch uthdruecke, als ynn eyner Summa, de grotheit des geystes, ßo ynn ohm was, Unde dorch ßodane reytzinge de andern yoden, ßo up Godt helden, ock alle tokuenfftige Christen Godt tho loven erwecken und thoherden moechte. Der glyken ock Paulus uns vormandt, ßeggende: »Redet under malck ander van psalmen und loffsengen, und geystlick leden, singet unde spelet demm hernn ynn ywen herten, unde segget danck all tydt vor yderman Gade demm vader, ynn dem namen unßes hernn Jesu Christi« Und wyder: »Gy ethen efft drincken, efft wat gy dohn, dohit ydt alles ymm namen unßes hernn Jesu Christi.« Als wolde he seggen: »De wyle gy nach ymm vleysche und ynn der suendigen werldt ummedryven, mothen gy ethen, drincken unnd ander uthwendige handtgeber hebben, Szo holdet doch alßo, dat gy mit dem herten, ock mith den uthwendigen lidtmathen, ßo vele ydt moeglick yß, yuw bewyßen als Christen unnd dener Gades.« Darumm were ydt gudt unnd Christlick, dat alle mynschen, de sick Christlikes namens rhomen, mit der schrifft ummegingen, dat alle handtwercksluede by ohrem arbeyde, de Buer hynder der ploch, de Dresscher ynn der schuenen, de olden wyver by dem Spynwocken, de kynder up der straten van Gade und synem worde sungen, ßeden, und trachteden, De 34 schrifft up allerley wyße gehandelt unnd tractert mochte werden, Efft ock alßo dorch ßodane uthwendige teken des glovens de gotloßen sick bedencken wolden, der honsprake und gades lesteringhe weyniger makeden. De wyle nu de affgoederye des fastelavendes van den heyden angefangen, ock dorch de larvendregers tho Rome yerliken celebrert werdt, unde by macht beholden und nach nicht gentzlick uth unßerm vleyschliken herten gerethen mach werden, de sülfftigen tom geringsten yo mith eynem geystliken vastelavendt vorwandelen mochten: Derhalven bewogen hebbe ick de parabell vamm vorloren ßone vorgenamen unde up ydt Christlickste, wo my moeglick was, gespeelt, unde vor der Christliken gemeynte allhir tho Ryga uthgelecht. Darumme bidde ick dy, leve leßer, umme Christliker leve willen, de alle dingk ynth beste upnymbt, will dy nicht bewegen lathen, efft ick gedachte parabell nicht nha der vedere wyße geduedet, sonder etwas besonders (dat ynn der huechler ohren seltzam klynghet) ynngethagen hebbe, dath doch ungetwyfelt gnochsam mit schrifft bewerdt, wenthe ydt by unnßen dagen eyn gar vele annder werldt ys, dann by den tyden Origenis, Augustini, Ambrosij, Chrysostomi, Unde nu de Antichristische laster (welcke uth der glyßnersche boßheit yn de werldt geflathen unde geswemmet sindt) hefftiger unde ernstlick tho straffen sindt, de by der veder tyden nicht ßo gruelick ynngereten weren und ßo unvorschamet apenbaer gienghen, wol hadde de prophecie Davidis, Esaie, Jheremie, Danielis, Item Christi, Petri, Pauli, und Apocalipsis vorstaen, Szo nicht de oeverswencklike unkueescheit der Babylonischen horen tho Romm und de Antichristische tyranney des vorstockeden Pharaonis, ßo mercklick oeverhant genamen, unde de begripliken duesternisse van Egypten alßo dicke vor unße ogen gekamen weren. De wyle nu gades wordt blifft yn ewicheit und eyn gemeyne heylßame arzedie wedder alle laster und suende van gade uns gegeven ys, Moeth men de suelfftige bruken tegen alle kranckkeyde, und aldermeyst tegen de, ßo uns amm meysten anfichtet und bedderesich helth, Namlick de trost der wercke, dardorch de werldt to honsprake und lesteringhe des blodes Christi vorhapet salich tho werden, Dardorch dat larvenangesichte to Romm sick yn den tempel 35 gades (dat ys ynn dat herte der mynschen, ßo mit dem blode Jhesu gekofft sindt,) gesettet hefft, De gantze werldt mit geystloßen geystliken oeverschueddet und vorfuellet! Drumm sueh ynn de schrifft und mercke, efft sick de dynge nicht alßo by unßen dagen vorlopen. De Sonne der gerechticheit ys unß wedder upgegan, und dat wort gades ys ethlike yar wedderumme geyrediget: Sze wellen sick avers nicht wyßen lathen, Moth men ethliker mathen (dennacht mit der schrifft) dorch Scompen an ße tasten, Efft de vexatio eyn vorstandt ohrem gehoer geven wolde, und yn ohr herte grypen, sick van ohren boeßen wegen bekerenn. Got, de mechtich ys, uth den steynen kynder Abrahe tho erwecken, geve ohn, als he yn Jheremia gelavet hefft, eyn herte, ohn tho erkennen, unde schaffe, dat dat bloed synes leven ßohns Jesu Christi unßers heylands an ohn nicht moege vorlaren werden! Amen.

Tho Ryga ynn Lyfflandt.
M. D. xxvij.

 


 

De Vorrhede.

Actor:
          O Vader, Godt van hemmelryck,
    Men findt yo nergen dyn gelyck
Inn hemmel, hell, noch up der erdt!
    Du bist alleyn der ehren werdt,
5   De dy, o Godt, geboerth alleynn
    Und ynn drevoldicheit gemeynn
Mit dynem ßone Jesu Christ,
    De vor unß mynsch geborn ist:
De druedde person, de Hillige Geist,
10       De unß thom troester aldermeyst
Van dy, o vader, ys bestymbt
    Und unß alle tydt tho huelpe kuempt
Inn allen noeden, ßo wy ydt begerenn,
    Als wy uth dynem worde lerenn
15   Wo du de werldt van anbegynn
    Geschapen heffst, und wat darynn
Levet und ys, all Creatuer,
    Eyn yßlick dingk ynn syner figuer,
Als men amm hemmel dechlick sueedt,
20       Wo dat syn ummkreyß groit und wydt
Getzyret ys mit Sonn und Maenn,
    Dartueisschen vele der Sternen staenn,
Darvan kumbt regen, sneh und wyndt:
    Allen de hir up erden sindt,
25   De Sonn des dages gyfft den schynn,
    De Maen des nachts deyth ock dat synn: 37
Allen deren, de hir up erden levenn,
    Heßtu ßo vele tho erkennen gevenn,
Dat ße dy loven nun ohren werckenn
30       Und dorch ohr spyße dat levent sterckenn;
Eyn yßlick socht de spyße synn,
    Als du ohm hest gegeven ynn:
De vissche ymm wather lopen vry,
    Ohr hoepen ys alleyn tho dy,
35   Da ße dyn huelpe redden deyth,
    Dat ohn dat wather do keyn leydt;
De vögell ynn der lucht don singhenn,
    Ohr stymm henup tho dy erklinghenn,
Tho ohn dyn handt ys uthgestreckt,
40       Szo werden ße mit spyße erquecket.
O Godt, wo groit ys dyn geschefft,
    Dat all dyn handt gemaket hefft:
Wo wuenderlick sindt dyne vell
    Inn hemmel, erden und ynn der hell:
45   All Creatur, de darynn sindt,
    Cleyn und groet, wo men ße findt,
Mothen all vor dy ohr knee bogenn
    Und dy alleyn de ere erthogenn
Und dy bekennen vor den Godt,
50       De ßodanth all gemaket haet!
De mynsche dyn loff, O Godt, ock pryßt,
    Demm du heffst groter Gnad bewyßt,
Dann andern Creaturn all:
    Den du nha demm doetliken vall,
55   Darynn unß Adam hefft gestoet,
    Vorloßet hesst, o ewige Godt,
Dorch Jesum Christum dynen ßohn,
    Van eyner magt geboren schonn
Und komen her tho unß up erdenn,
60       Dat he mocht unße broder werdenn, 38
Hefft he gepredigt dyn hillige wordt
    Imm yodischen landt an manigem orth
Szo langhe dat syne stunde was kamenn,
    Hefft he syn Cruetze up sick genomenn
65   Und dat gedregen mith gedult,
    Darup gelecht all unßer schuldt,
Hefft ße daran genegelt gar,
    – Als Paulus unß bewyßet clar –
Daran he suelffs ys ock gestorvenn
70       Und unß den hemmel also erworvenn.
Teyn dußent pundt hefft he betaelt,.
    De wy wernn schuldich mannichfaelt.
Darna de suelffte Jesus Christ
    Vamm dode wedderumm erstanden ist,
75   Gen hemmel up tho dy gefarnn,
    Mith sick gefueerdt der gefangen scharnn,
Sittet nu tho dyner rechtern handt,
    Hefft syn Aposteln uthgesandt
Dat Evangelion tho lerenn,
80       Wo wy uns scholden tho dy kerenn,
Mit rechten geloven an dy clevenn,
    Szo woldestu unß den hemmel geven
Und alles, wat dar binnen ys,
    Inn dynen ßone Jesu Christ
85   Uth rechter gnad und ydel gunst
    On all unße todont werck und kunst.
¶ Dat hefft den duevell ßeer vorsmadt,
    Hefft bolde erdacht eynen andern radt,
Dorch synen haedt und boeße list
90       Unß her gesant den Antichrist.
De brack heruth mit worden groet,
    Eyns solcken glovens wer nicht noeth,
Eynn betern wech wolde he unß wyßenn:
    Wy mosten unß an wercke pryßenn 39
95   Und stormen ßo den hemmell hoech –
    Wo wohl he ßodant alles loech.
Vorbarch uns ßo den rechten stech
    Eyn yßlich socht eyn sondern wech:
Wath em erst kam ynn synen mudt,
100       Dat duchte ohn tho der salicheit gudt.
De eyne tho den hylgen rep,
    De ander hen tho Closter lep,
De eyne leth sick de hande smeren,
    De ander leth eynn platten schernn,
105   De nymbt keyn geldt und geyt barffoit,
    De annder drecht eyn spitzen hoet,
De eth keyn vleysch und drinckt keyn wyn:
    Ißlichen behaget de wille syn,
Beduncket, syn sake sy gantz slicht.
110       Doch ys ydt alles mynschen gdicht.
Dar kam de Pauwes mit syner rot
    Dy, Herre, tho laster und tho spot,
Mit Cardinaln und Roemschen deven
    Inn Duetsche lanndt mit afflats breven;
115   Hefft uns van dy, O godt, getrent,
    Mit syner Sophistry vorblent,
Hefft uns ynn schand und laster gebracht
    Unße wyff und kynder tho huren gemackt,
Hefft uns gebracht van gudt und ehr
120       Unnd an der ßeill vorwundet ßer,
Hefft uns mit synem bann getwungen
    Und mit macht ynn de helle gedrungen,
Hefft unns gebracht thom dode vam leven,
    Mit lyff unnd ßel den duevel gevenn.
125   ¶ Darumm dy, Herr, O koenyngk groit,
    Solck unnß elende hart vordrot:
Du heffst dyn hylge wordt erweckt,
    Dat langhe tydt her was bedeckt.
Nu breckt hervor der Sonnen glantz,
130       Wyßt uns den wech der warheit gantz. 40
Du heßt, o Herr, dyn volck erhort,
    Dat dorch den Antichrist was vorfort.
Du heßt dyn volck vorworpen nicht:
    Sevenfolt schyndt der sonnen licht.
135   Unßen groten schaden, depe wunden
    Heßtu, herr, dorch dyn wordt vorbunden
Und unße kranckheit ßo geheylt,
    Als de prophet Esaias meldt.
De gefengknuß van Babylon
140       Heffßtu unß allen upgedan
Und wedder ynn dyn ryck gefordt,
    Ock Babylonen gans thostordt;
Sze ys gefallen, de grote Stat,
    Darynn de rode hore satt:
145   Mit ernn kelck der gruelicheit
    Hefft ße gestichtet mordt und leydt
Mit ohrer gantzen beschornen rott,
    Leth sick anbeden, als wer ße godt.
De hefft Christus geslagen nedder.
150       Ohr ist alßo vorgulden wedder
Dubbelt, wat ße hefft angericht
    Mith ohr loghen und gedicht.
Inn Jeremia ohr drauwet godt:
    Babylon schal werden der luede spot;
155   Den Beel und affgode wil he slan,
    Ohr gebw schal vallen, ohr land vorgann;
Vele draken schollen wonen dar,
    Strußen und grimmiger louwen schar;
De sonde, de wy wedder godt hebben than,
160       Will he laten over Babylonen gan.
Mith Israhel hefft godt gedult,
    Babel moth dregen syne schult.
Van synem tranck will ohn godt schenken,
    Mith ewigen slaep thor helle sencken.
165   ¶ Gy Christen all, ick segge darumm:
    Laeth unß godt loven mit luder stemm; 41
Laeth unß ohm singhen mith dem munde
    Und ohn bekennen uth herten grunde,
Dat he vorhort hefft unße clagen
170       Und nu ynn dussen latesten dagen
Seck unßer sake hefft angenomen,
    Mith syner gnade tho hulpe komen!
Christus de heylandt, unße here,
    Hefft lange geslapen up dussem mere:
175   Nu ys he wedder upgewaket,
    Unße stormige herte still gemaket!
¶ Wolden gy nu swygen und stille syn,
    Szo wollen wy yuw beweren fyn,
Wo godt de vader ynn ewicheit
180       Tho allen tyden ys bereydt,
Salich tho maken uns all gemeyn,
    Jungk, olt, arm, rycke, groit und cleyn
Uth rechter gnad und ydel gunst
    On all unse thodont werck und kunst,
185   Dorch Jesum Christon synen ßon,
    Den he vor unß hefft doden lon.
De wyle nu godts wordt ewich blifft,
    Welln wy ydt bewysen mit der schrifft,
Dat den gestoppet werde de mundt,
190       De godts wordt lestern tho aller stundt,
Und dat mit der parabell doen,
    De ynn Luca finden beschreven stan
An dem vyffteynden utgedruckt:
    De mogen gy hoeren unvorruckt,
195   Dat gy ydt destebeth mogen vorstan,
    Worup dith spill hir sy gedan!

Darna stund up ein kyndt, vorkuendigede dat Evangelion, also spreckende:

Hort dat Evangelion Jesu Christi. Luce am vyffteynden Capittel. 42

EIn mynsche hadde twee ßone, und der yuengeste under ohn sprack thom vader: »Giff my, vader, dat deyl der gueder dat my geboert,« und he delede ohn dat gudt, und nicht lange darna Sammelde de yuegeste ßohn alles thosamende, und toch ferne over landt; darsulvest brachte he syn gudt umme mit brassen. Do he nu alles dat syne vortert hadde, wardt eyn grote duere tydt over dat sulffige gantze landt, und he huff an tho vorderven. Unnd he ginck hen und dede sick tho eynem Borger ynn dem sulven lande, de schickede ohn up syn doerpp, de Swyne tho hoden. Und he begerde synen buck to fuellen mit drave, dat de swyne vreten, und numandt gaff dat ohm Do dachte he ynn sick und sede: »Wo vele dachloenre hefft myn vader, de dar brodes genoch hebben, und ick vorderve ynn den hungher. Ick wil my upmaken und tho mynem vader gan, und tho ohm seggen: ›Vader, Ick hebbe gesuendiget yn den hemmel und vor dy, und bin nu nicht mehr werdt, dat ick dyn ßone heyte, make my als eynen van dynen dachloenern.‹« Und he makede sick up und kam tho synem vader. Do he over nach fere van dar was, sach ohn syn vader, und dat yamerde ohn, und lep und vell ohm umme synen halß, und kussede ohn. De ßohn over sede tho ohm: »Vader, ick hebbe gesuendiget yn den hemmel und vor dy, Ick bin vort nicht mehr werdt, dat ick dyn ßone hete« Aver de vader sede to synen knechten: »Brenget dat beste kleydt her, unnd teydt ohm an, und gevet ohm eyn fingerlyn an syne hand und scho an syne vothe, und brenget eyn gemeftet kalff her, und slachtet dat, Latet uns ethen unnd vroelick syn, Wente duesse myn ßone was doet und ys wedder levendich worden, He was vorloren und ys gefunden worden.« Und hoven an wedder frohlick tho syn. Aver de olste ßon was up dem velde, und als he kam und na by deme hueße was, horde he dat gesenge, und den reygen, und reip tho sick der Knechte ein, und fragede wat dat wer, De aver sede ohm: »Dyn broder ys gekamen, und dyn vader hefft eyn gemestet kalff geslachtet, dat he ohn wedder gesunt hefft.« Do wardt he tornich und wolde nicht henynn gan. Do gynck syn vader henuth und bat ohn; He antworde aver, und sede to synem vader: »Suehe, so vele yare dene ick dy, und hebbe dyn gebot noch keyn mal overtreden, und du hefst my noch keyn mal eynen bock 43 gegeven, dat ick mit mynen fruenden froelick were. Nu over komen ys duesse dyn ßohn, de syn gvdt vorslungen hefft mit den horen, heßtu ohm eyn gemestet kalff geslachtet« He aver sede tho ohm: »Myn ßone, du bist alle tydt by my, und alles, wat myn ys, dat ys dyn, du scholdest aver froelick und guds muds syn: wenthe duesse dyn broder was doet, und ys wedder levendich geworden, he was vorloren unnd ys wedder gefunden.«

 

Actor:
        ¶ Dueth ys nu dat Evangelion,
    Dat wy dencken tractern schon:
Nicht reyssen tho lichtverdicheit,
200       Wo de Pauwest tho Nome deyth,
An fastelavendes spell grot kosten lecht,
    Do eyne larve de ander drecht:
Senior pultron de ridt vor,
    Madonna putana steyt ynn der doer,
205   Ribaldus up ße beyde wardt,
    Dar werdt keyn laster noch schande gespart,
Darmit bewysen, dat ße sindt
    Des Jany und der affgode kyndt.
Wy willen avers anders leren:
210       Inn Christliken saken Christlick beren.
Und kerdt ydt unß tho argem nicht,
    Dat unnßer Stilus ys ßo slicht,.
Mit Terentio gar wenich stymbt,
    Nach mit Plauto overeyn kumbt,
215   De wyle ydt ys keyn fabel gedicht,
    Sonder up de rechte wahrheit gericht.
Darumm swyget still und blivet bestan:
    Wy willen de sake heven an!
 
Hyr wordt gesungen de Lavesangk:
 
Nu bidden wy den hilgen geyst –

mit vyff stemmen.

Darna huff der vorloren ßon an den ersten Actum tho dem volcke. 44

 

De erste Actus.

De verlorne Szon:
                220   ¶ Ach leven frunde, de gy hir stan,
    Ick bidde, nembt ynt beste an!
Ick moth yw clagen myn gebreck,
    Darynn yck hebbe lange gesteckt:
Mynen vader moth gehorßam syn,
225       – Vorwar ydt dunckt my nicht fyn! –
Moeth all geschen, wat he begert,
    Is vaken nicht eyns pennigs werdt.
Szo ohm wes kumbt ynn synen synn,
    Efft ick allreyde tho bedde bin,
230   Na synen beger moeth ick upstan,
    War he my sendt, mit ylen gan.
Nu will he dueth, nu gebuet he dat,
    Dann begehrt he gonth, ick weth nicht wat.
All knechte, dat ganße hueßgesynde
235       Moth sick tho rechten tyden finden.
Offt he wes gebueth, ydt hast geschuet.
    Gar selden men en lachen sueedt:
Mith kurren, murren geyt he hen;
    Nemandt kan don na synem synn.
240   Sueedt he eynen, de vroelick ys,
    Den straffet he tohant, dat ys gewyß;
Mith ernste moet men vor ohm stan
    Und darff nicht eyns dat muel updoen
Syn ogen ohm all duncker werden,
245       Dat hovet henget ohm na der erden.
He kan nicht gan da by dem stave,
    Darmit he stocket na dem grave
Und trachtet, wo he liggen will.
    Syn hovet helt he nummer still: 45
250   De ogen sypen, syn neße druept.
    Loept wol ßo seer, als eyner kruept
Idt ys vorwar, nach als men secht:
    »Eyn oltman kyndessche synne drecht«
Vele seltzamer saken he begyndt,
255       De vor my all dorheit findt,
Und deyt vele anders, als my behagt:
    Vorwar, ydt my gar seer bewagt.
He mend, ydt schal ßo gaen her dor,
    Als he sick hefft genommen vor.
260   Ick hebbe wol suelffs so vele gelerdt,
    Bederff nicht, dat he my regert,
Und bin eyn yungher stolter man,
    De sick wol sulves straffen kan.
So hebbe ick my eyn list erdacht,
265       Darup myn vader gar wenich tracht.
Myn olsten broder wil ick fragen:
    Ick weth, ohm werth de sake behagen.
 
Tho dem olsten broder:
¶ Godt grote dy, broder, war kumpstu her?
    Segghe my, wath weßtu nyger mehr?
270   Laeth hoern, wath heßtu korts erfaren?
 
Olste sohn:
    Godt dancke dy, broder, und moth dy sparen
Tho synem denste mit allen vlyth
    Van nu an went tho langher tydt!
Van des vaders hueß kumm ick gegan,
275       Dar du my segest vor der doren stan:
Dar hebbe ick gearbeydt und uthgericht,
    Wes ick dem vader was vorplicht,
Unnd all dat yenne vollenbracht,
    Wat he my tho hethen hadde gedacht,
280   Up dat ick hebbe syn wiln und gunst. 46
 
Verloren sohn:
    Kanstu dat doen? dat ys my kunst!
 
Olste sohn:
Ja broder, dat do ick all darumm,
    Dat ick nicht yn syn ungunnst kumm
Und wedder ohn nicht wes bedryve,
285       Darumm he my mocht erffloß schryven:
Hirumm holde ick all syn gebot.
 
Verloren ßon:
    Dat ys ynn mynen ohrn eyn spoet!
Scholde ick ohm dat vordenen aff,
    Dat he my van anbegynne gaff?
290   He ys myn vader und hefft my geteelt
    Und tho emm erven utherwelt,
Do ick noch ynn der wegen lach
    Und was nicht olt eyn halffen dach.
Ach broder, du bist unrecht drann:
295       Du wult de sake nicht recht vorstann
Und feylsst wol up duesent mylenn.
 
Olste ßon:
    Holt stille, broder, und will nicht ylenn!
Menstu, dat ydt also ga tho,
    Dat he ydt als vorgeves do?
300   Neyn, leve broder, vorsta my recht:
    Szo eyn herr ys, de hefft eynen knecht
Und deyt nicht alles, wat he will,
    Menstu, dat he dartho swyge still?
He secht: »wol uth, du boeßewicht!
305       Ga hen und kumm herwedder nicht!
Woldestu my alle tydt wedderstrevenn,
    Worvor scholde ick dy dat loen denn gevenn
Und heffst ydt nicht umm my vorschuldt?« 47
 
Vorlorn ßon:
    Ja, ys dat, als du seggen wult?
310   Du sechst all war und heffst ock recht:
    He was keyn erve, he was eyn knecht.
Heßtu nicht geleßen ynn der schrifft:
    »De knecht ymm hueß nicht ewich blifft;
De ßoen, de des eynn erve ys,
315       De blifft darynn tho aller frist«?
Amm andern orde steydt ock dat:
    »De vader sammelt den kyndern schat,
Und wes de vader mach erwervenn,
    Dat leth he synen kyndern ervenn.«
320   Ey, ßo mach ick doch nichts bodrivenn,
    Darumm he my mocht erffloeß schrivenn
.
Drumm will ick nu nicht lenger sparenn
    Und hen tho mynem vader farenn
Und seggen ohm, dat he recht vornymbt:
325       Geve my dat erve, dat my thokumbt,
Dar do ick mit, wath my gevelth!
 
Olste Szoen:
    Nu, broder, ick hebbe dy genoch vortelt:
Du hesst myn warnung wol vorstann,
    Du wult dy avers nicht seggen lann.
330   Szo do, wat du hesst vorgesett!
 
Vorlorn ßon:
    Kumm du her, broder, und ga ock mitt!
 
Vorlorn ßon tom vader:
Godt grote yw, leveste vader myn!
 
De Vader:
    Danck hebbe, ßoen, wath ys dat begerte dynn? 48
 
Vorlorn ßon:
    Dat will ick yw vortellen fynn:
335   Gy sindt des boricht und wetent wol,
    Wo sick eyn vader hebben schal
Tegen synen ßoen und rechten ervenn;
    Idt ga tho dygen offte vordervenn,
Szo bin ick yo yw echte ßoenn:
340       Dat schole gy my geneten lann
Und geven my dat erve nu,
    Wath my van rechte kummet tho.
Dat will ick hebben tho duesser stundt,
    Idt sy dann hundert offt dusend pundt:
345   Darmith do ick, wath my gefelt.
    Nu suemet nicht langhe und gevet her geldt,
Szo will ick tho handes van yw theenn,
    Dat ick mach froembde lande beseenn.
Dat ys de sake, de ick beger!
 
De Vader:
350       Ach ßoen, war kumpstu damith her?
My behaget nicht solck dyn vornemenn!
    Du machst dy wol der reede schemenn!
Eynn dorhafft dingk hesstu ymm synn:
    Dyn vyendt hefft dy dat geven ynn.
355   Hesstu solchs nu van lueden gehoert,
    Efft sulves dorch vorfarnheit gelerth:
De nicht synns vaders straff kan dragenn,
    De geyth van all synen guden dagenn!
Nu dy myn brodt nicht lenger smeckt,
360       Szo hesstu leydt over dy erweckt:
Vorwar, de beyne sindt starck und gesunt,
    De gude dage dregen kundt!
De Esell hefft sick saeth gefretenn
    Und deyt sick groter ding vormetenn,
365   Dann geyt he dantzen up dat yss
    Und breckt eyn beyn, ßo werth he wyss. 49
Dat anbeginn hefft eynn gut behagenn,
    Dat ende moeth de last dragen.
Du hesst der dinge keyn vorstandt:
370       Kumpstu hen ynn eyn ander landt,
Und heddestu Solomonis schadt,
    Vorwar, du wordst vorspilden dat!
Wann du dyn gudt dann hesst vorbracht,
    Szo werstu ock dartho belacht.
375   Tho groter armodt werstu dyghenn:
    Darvon kanstu dy nu wol frygenn.
Den stall moet men betteren thovorenn,
    Ehr wenn de oßen werden vorlornn.
Szo du ydt vor bedencken kundest:
380       Offt du up eynem berge stundest,
Du mochtst dyn droeffnuß nicht oversehnn,
    De dy hyr negst all wert geschenn.
Darumm, leve ßon, bliff du by my:
    Vor myn kyndt will ick holden dy;
385   Wat du bogerst, dat will ick doen,
    Up dat ick hebbe tho hueß mynen ßoen,
Und sla solck dancken uth dem hertzenn!
 
Vorlorn ßon:
    Laten gy yw duencken, ydt sy my schertzenn?
Ick hebbe ydt bedacht all thovor!
390       Meynen gy, ick sy loeß als eyn roer,
Dat van dem wynde werdt gedrevenn?
    Neyn, vader, ick bin wath fast geblevenn.
Ick weth myn dynck wol recht tho fogenn:
    Ick late my nicht ßo gerne bedregenn
395   Und late my nicht ßo haßtich vorferenn.
    Ick bidde, willt my hirynn vorhoernn
Und duesse sake alßo dryvenn,
    Dat men nicht denck, offt wy hir kyvenn: 50
Vele worde fuellen nicht den sack.
400       Gevet geldt und hebbet yw gemack:
Wann ick dat kryge, ßo hebbe gy vrede!
 
Vader:
    Myne warnynge, de ys dy nicht mede!
Myn reede gelt vor dy wenich twar:
    Dat werdt dy rouwen, ick weth vorwar!
405   De yoeget ys ßo gar vorbolgenn,
    Dem older will ße nummer volgenn.
Eyn yuenglinck woll entlopen kann,
    Avers nicht entraden eymm olden mann.
De Heydenssche Poet Horatius
410       Van yungen gesellen schrifft alsus:
»Keyn straffe willen ße nemen ann,
    Den oldernn nicht wesen underdann;
Pferde, hunde, eyn lustich grone veldt
    By ohn vele mehr dann wyßheit geldt.«
415   Wann ydt dy nu werdt oevell gann,
    Ick hebbe ydt dy gesecht, dencke darann!
 
Vader tho dem knechte:
Seh hen, knecht, nym de slotel nu,
    Sluth up de kysten, ße ys tho!
Du wesst ydt wol, wor dat geldt lidt:
420       Brenge my dat her, ydt ys nu tydt!
Ick hebbe ydt ßo mannich yar vorwaert
    Und vor myne beyden ßons bespaert!
Nu ys de tydt, ick moth ydt deylenn!
 
Knecht:
    Ja, herr, ydt schal an my nicht feylenn!
425   Hir ys de buedell mit den Cronenn,
    Daruth gy plegen den arbeydernn lonenn.
Inn dem andernn sindt ydel Ducatenn,
    Inn duessem Nobelen, ynn yennem Carsatenn, 51
Dar sindt de Rynschen gulden all,
430       Vyff hundert dussent ys de tael:
Dat ys yw egen und hoerth ym tho!
 
Vader tho dem vorlorn ßon:
    Kumm nu her, ßon, und thret hertho:
Ick willt yw deylen ynn twe deyll,
    Daran schalstu nicht finden feyll.
435   Dynns broders deyl will ick vorwarnn:
    He blifft by my, he kandt wol sparenn.
Dynn parth geve ick dy gantz und voll:
    Sue tho, dat du ydt brukest woll
Und dat an solcke ware lechst,
440       Dat du daran keyn schaden drechst.
Sehen, dar hestuedt gantz und all,
    By eynen pennyng den vollen tael:
Dar machstu dy mith vroelich makenn!
 
Szoen:
    Ick dancke yw, vader, ynn duessen sakenn,
445   Dat gy my des nu nicht vorkerenn
    Und my ynn duesser bede vorhoerenn
Und des van yw getweden binn.
    Ade, ade, ick far darhynn!
 
Spitzbove tom horenwerdt:
¶ Guden morgen, her werdt! wat sitte gy hir
450       Und ick yw alßo trurich seh
Holden dat hovet ynn der handt:
    Des bin ick nicht an yw gewandt!
Gy plegen tho syn vroelich und vrisch,
    Dobbelen, spelen by ywen disch.
455   Ick hebbe ßo vaken mit yw gewest,
    Dat gy hadden vele guder geest
Und druncken den alderbesten wynn,
    Men plach tho danßen, vroelich tho synn: 52
Dar hebbe ick mannigen slueck gehaelt,
460       Myn dage nu keyn scherff bethalt.
Dat ys nu alle komen umm!
 
Hurenwerdt:
    Ick hoer, du weyßt vorwar nichts drumm,
Dat ick hir sitte und sy bedrovet,
    Hebb up myn handt gelecht myn hovet.
465   Dar dwinghet my grote moueghe tho,
    Hebbe wedder dach edder nacht keyn rouw!
Ich segge ydt, ßo du hoeren wult:
    Der Lutther hefft alleyn de schuldt!
Sindt he geschrevenn und gelert,
470       Hefft sick de gantze werldt vorkerdt!
Hedde de moennick handt und mundt gespaert,
    De wyle syne metten und vesper gewaert,
Vele quades wer bleven underwegenn,
    Dat sick ynn aller werldt deyth regenn.
475   De moeneke he uth deme Cloester drifft,
    Keyn meyersche by ernn kerckhernn blifft,
Dat grote quaet ys, dat ick weyt:
    Vorbuedt, vordomet de unkueesscheit!
Den echten standt he sere pryßt
480       Und dat suelffte mit schrifft bewyßt;
Mit sunt Pawel will syn ding slicht makenn:
    Sze sindt beyde gelyke gudt ynn der sake.
All horhueßer denckt he tho vorstoerenn:
    Wat schal sick mannich arme derne ernernn,
485   De spynnen, neyen nicht hefft gelerth?
    Mannich gudt geselle dorch de lande ferth:
Wann ohm de sueke bosteydt ßo bolde,
    Kan he sick nicht amm hemmel holdenn.
Ick und eyn ander seck darvan nerdt:
490       Wy hebben anders keyn arbeydt gelert. 53
Dartho ys ydt all ßo koestlick nicht,
    Dat he vamm echten standt erdicht.
Du hesst ydt yo wol ehr gehordt:
    Als Adam erst geschapen wordt,
495   Imm paradyß nam eyn echte wyff,
    Darvan kam alle moege und kyff.
Beter, dat he wer bleven alleynn,
    Hedde sick beholpen ynth gemeynn.
Welcke sake unß brengt den groetesten schadenn,
500       De ys dem Lutther ock geradenn!
All Cleriken, Papen ynn duesser sake
    Plegen unß den koel recht veth tho makenn:
De hefft de Lutther all bedrogenn,
    Dat brodt unß uth dem munde getogenn!
505   Wat meynstu nu van duessem weßenn?
    Wol kan daruth wath gudes leßenn?
De schantz de ys nu ßo geradenn,
    Idt brengt my nicht eyn cleynen schadenn:
Weth nicht, wath werdt tho lest druth surenn!
 
Spitzbove:
510       Ach lever werdt, nu latet ym trurenn:
Ick hebbe eyn voegelin hoeren singenn,
    Dat schal unß gude dage bringenn!
Ick gyngk spatzyren umm den orth,
    Dar hebbe ick gude tydinghe gehort:
515   Eyn ryker man de hefft eynn ßonn,
    De will ohm nicht mehr gudes donn.
He straffet ohn fast, he achtes nicht,
    Tho brassen ys syn hertze gericht.
Ick hebbe wol ßo vele van ohm vornomenn,
520       He werdt ohm uth den ogen komenn.
Wann nu de duevel tho worde slann,
    Dat he wolde mit my hirher gann,
Szo wolden wy ynn proquellis levenn! 54
 
Hurenwerdt:
    Szo worde ick teyn yar lenger leven!
525   Ick bidde dy umm all fruendtschap, truwenn,
    Willst nicht ynn duesser sake ruwen!
Laeth dy der moege nicht vordreten:
    Du schalst des werlich mede genetenn,
Szo du dy bevlytest ynn der sake!
 
Spitzbove:
530       Laeth my bethemen, ick willth wol makenn:
Ick weth wol ßo mannich schelmenstuecke,
    Vele boeßer list und quader tuecke.
De yeger weth ydt sere wol,
    Wor dat wilbret lydt ynn dem holl;
535   Dar stelt he ohm dat nette vor:
    Idt moth darynn, kan nicht dardor.
He schal van dage komen her:
    Und efft he ock de duevel wer,
Laeth sehn, hebbe ick de kunst nicht fast!
 
Hurenwerdt:
540       He ys my eyn willkomen gast!
Ick will de wyle richten tho,
    Dat ick yw wes tho gude do,
Und brengen spyse tho dem füre!
 
Spitzbove:
    Bestuerdt gy dat, ick will nicht fyrnn:
545   Breng ick ohn nicht van dage her,
    Geloevet my yw dage nummermehr!
 
Vorlorn ßon:
Nu forsch, ick hebbe geldes genoch!
    Ick will my schaffen gudt gefoch
Und teyn hen ynn eynn ander landt
550       Und maken my ock dar bekandt 55
Und hebben dar eyn fryghenn mudt:
    Idt werdt noch all tho male wol gudt!
Bin yungk van yarnn und nicht alt,
    Gesunt van lyve und wolgestalt.
555   Ick wil my aller ehr vorwegenn
    Und will my guder dage plegenn.
Und scholde dat geldt myn here syn,
    Idt lege my lever ynn dem Ryhn!
Ick will ydt manck de luede bringen,
560       Will slommen, singen und springenn!
Hedde ick des Cresi geldt und schadt,
    Wat hulpe my dann alle dat,
Szo ick ydt vor my spaert alleynn
    Und ydermann nicht makede gemeynn?
565   Wueste ick, wor gude gesellen wernn,
    Do wolde ick my hen tho ohn kerenn,
Wol tho den alderbesten wynn
    Und laten roven beren synn
Und slommen dar wenth an den morgenn
570       Und lathen eynen hundt sorgenn.
Wemm schal ick ydt de lenge vorsparnn?
 
Spitzbove:
    Ey yuncker, gy mothen wol farenn!
Ick hoere an yw, gy sindt de mann,
    Darna ick langhe getovet hann.
575   Iw wyße my all recht gefelth:
    Gy vragen nicht vele, wath de rogge geldt:
Gy sindt dat rechte Venuskyndt,
    De gerne by hovesschen frouwen sindt!
Gy vragen nicht nha strenghem levenn:
580       Eyne volle kanne de kumyt yuw evenn,
Eynn vette moelly des morgens vro,
    Eynn gude kann wyns offte beers dartho!
Gy sindt ymm korve de beste haenn,
    Under Epicuro tho scholen gaenn, 56
585   By guden gesellen gerne blyvenn,
    Mith spelen und dobbelen de tydt vordrivenn.
Wath schal ick seggen, gy komen recht,
    Gy sindt myn here, ick bin yw knecht:
Wes gy gebeden dach und nacht,
590       Dartho sy ick alle tydt vordacht,
Dat ydt werdt alles uthgericht
    Und sy daran keyn suement nicht.
Szo komet her, ick will yw bringhenn
    Tho eynem werdt, dar schal yw linghenn:
595   De hefft den alderbesten wynn
    Und hovessche frowlin, de sindt fynn.
Szo gadt nu hen und suemet nicht langk!
 
Vorlorn ßon:
    Nu gude geselle, ick weth dy danck:
Myn rechte Compan du ock bist;
600       Ick seh an dy keyn argelist!
Du schalst my all tydt bystandt donn,
    Dat will ick dy geneten lonn:
Den besten wynn den lath unß halenn,
    Ick will vor dy dat glach betalenn.
605   Kumm, lath unß gaen! wat stan wy hir?
 
Hurenwerdt tho dem vorlorenn Szone:
    Ey yunker, weßet willkomen my!
 
Spitzbove:
(Her werdt, bewyßet ohm willn und gunst:
    Idt ys de rechte gast vor unß!)
 
Hurennwerdt:
Dat ys my gar eyn seltzam gast!
 
Vorlorn ßon:
610       Ja lever werdt, und dat ys fast,
Ick hebbe myn dage hir nu geweßt!
    Gy mogen dencken, wat syndt dyt vor geste, 57
De alßo tho yw lopen ynn?
    Ick hoere, gy hebben eyn guden wynn:
615   Wann gy unß wolden wol plegenn
    Und mit der vulle de spyße updregenn,
Mogen wy hir leven na unßem synnenn,
    Willn yw dat geldt vor eymm andern guennenn.
Brengt unß erst her eyn kann offt twey!
 
Hurennwerdt:
620       Ey yuncker, ick hebbe ohn mangerley:
Wyn amabile van Cursica,
    Eynn Malmasy van Candia,
Eynn Muscatell van monte Flascon
    Und van Florentz eynn Trebiann.
625   Nach eynn edlen wynn van Rhodyß,
    Exoticum hefft ock den pryß.
Wynn Leßbium nicht thoruegge blifft,
    Darvan unß Aulus Gellius schrifft.
Elßesszer, Rynckawer van dem Ryhn,
630       Eynn Francken- und eyn Osterwynn:
Szo drincket, welcker yw behagt!
    Und hebben gy nicht genoch an der magt,
Szo geve ick yw de frow dartho!
    Wat will gy, dat ick mehr schal doen?
635   Darumm gadt nu sitten by den disch:
    Dar sette ick yw vor willbrett, visch,
Genß, honer: wes yw herte begerdt,
    Dat werden gy all van my gewerdt.
Ick kome tho yw und brasse mede!
 
Vorlorn ßon:
640       Darmit ßo geve ick my thovredenn:
Scheppet up mit deme groten sleve,
    Szo willen wy ynn froeuden levenn!
Den rechten werdt weth ick tho rakenn:
    Mit demm will ick my froelick makenn
645   Und slaen all sorg uth demm synn! 58
 
werdt thom Spelman:
    Kumm her, spelman, yndt huß herynn,
Sla up de trumm eynn frisschen rey,
    Mack dem yunckern eynn veldtgeschrey,
Dat ohm syn herte vorfrisschen mach,
650       Szo betalt he ock vor dy dat glach!
Heff up und sla mit frouden drynn:
    Idt brengt beyde dy und my gewynn!
 
Darna sloch men up de trummen eynn cleyn veldtgeschrey.
 
Elße hure:
Kamet her, yuncker, an myne sydenn,
    – Ick mach yw werlick gantz wol lydenn! –
655   Und ruecket an myn stolte lyff:
    Gy sindt myn rechte tydtvordryff.
Ick sach nu so eyn stolten man,
    Ock keynen levern nu gewan,
On den ick hebbe an myner brust:
660       Inn ohm ys all myns herten lust,
By den ick will ock slapen gann!
 
Vorlorn ßon:
    Ey laeth darmit de reede bestann
Und laeth dat alßo vaste blyvenn,
    Dat nemandt weth, wat wy bodryvenn!
665   Mith dy leve ick in froelicheit,
    Und wer ydt ock den duevell leydt!
Darup hesstu eynn Engelodt,
    Dat du nicht denckest, ydt sy my spot,
Und holt dat hemelick by dy!
 
Grethe hore:
670       Ey yuncker, ruckt dach her tho my!
Ick hebbe yw wes hemelicks tho seggenn:
    Wolde gy yw by my slapen leggenn
An mynen witten blancken arm,
    Myn beddeken dat ys weck und warm?
675   Dar hebben gy all ywes herten lust! 59
 
Vorlorn ßon:
    Swich stille, Grethe, ydt ys ummsuest!
Du findest wol eynen andern mann:
    Dat ys eyn ding, des ick dy gann!
Ick hebbe my ytzundt all vorlofft,
680       De brade ys all reyde vorkofft:
Ick hebbe hyr eyne, dar blyve ick by,
    Ick achte nicht gar vele up dy!
Kumm her, Elße, du bist, de ick meynn!
 
Elße:
    Ja yuncker, ick weyt, ich sy ydt alleynn!
685   Gy sindt de my recht vrouwede gifft
    Und de tho lengest by my blifft!
Nha duesser syden my vorlanghet,
    Ick meyn de, dar de tassche hanget:
Dat ys de sake, de my hir heldt!
 
Vorlorn Szon:
690       Nu swich doch stille: dar heffstu geldt!
Ick will dy setten des eyn panth:
    Seh hen, du hesst darup myn handt,
Dat unße sake sy ßo dicht!
    Ick meyn vorwar, du glovest my nicht?
695   Ick will dy des eyn edt wol swerenn:
    Myn geldt will ick mit dy vorterenn!
Idt gelt dy drup eyn beker wynn!
 
Hurenwerdt:
    Ach yuncker, gy most vroelick synn!
 
Vorlorn Szon:
Ja, lever werdt, ick do alßo!
700       Ick bin mit yuwen gesten vro,
Dat ick van vroueden mach upspringhenn:
    Darumm heve ick an eyn ledt tho singhenn! 60
 
Darna ßangk de vorlorne Szohn sambt
den horen und Spitzboven, als volgeth:
¶ Wo sall ich mich ernerenn,
    Ich armes bruederlin?
705   Wo sall ich mich hen keren?
    Meyn gut ist vil czu kleynn!
Als ich eyn weßen hann,
    Szo muß ich bald darvon:
Was ich sall hewr vorczeren,
710       Das hab ich ferdt vorthan!
¶ Ich bind meyn swerdt uff dy seyten,
    Und mach mich bald darvan:
Hab ich dann nit zu reyten,
    Czu fusse muß ich gan!
715   Es ist nicht alltzydt gelich,
    Ich bin nit alle wege rych:
Der czeyt muß ich erwartenn,
    Das mich das glueck erschleich!
¶ Ich bin czu frw geboren,
720       Und wo ich ye hyn kumm,
Meyn glueck das kumpt erst morgenn!
    Hett ich das keyßerthumm,
Darezu den czoll amm Reyn,
    Und wer Venedig meyn,
725   Szo wer es doch vorlornn:
    Es most vorslemmet seyn!
¶ Drey wuerffel upd eynn karten
    Das ist meyn wapen frey,
Sechs huebscher frewlin czarte,
730       Uff ytlicher seyten drey!
Ruck her, du schoenes weyb:
    Du frewst myrs hertz ym leyb,
Und mocht ich bey dir slaffenn
    Das wer meyn czeytvortreyb!
735   ¶ Ich will meyn gudt vorbrassenn
    Mit flemmen frue und spadt,
Will eynen sorgen lassen,
    Demm es czu hertzen gadt. 61
Was hilfft mich, das ichs spar?
740       Villeycht verloer ichs gar!
Solt mirs eynn dyp entragenn,
    Das rewet mich eyn yar!
¶ Steck an die sweynen bratenn,
    Darezu de hoener yungk,
745   Darauff ßo mocht geratenn
    Eynn frisscher kueler trunck!
Nu schenck unß tapffer eynn
    Und laß unß froelich seyn:
Unß ist eynn beueth geratenn,
750       Dy mueß vorslemmet seynn!
 
Vorlorn ßon:
Her werdt, brengt woerffel und kartten her!
    Wy willen spelen ane alls gefer,
Welcker dith gelach betalen schall,
    Darynn wy sitten all tho maell:
755   Szo dorven wy nicht vele buedel teyn!
 
Hurenwerdt:
    Juncker, dat achte ick werlich kleynn!
Seyt, dar ys eyne karte frisch,
    Dartho twey woerppel up dem disch:
Nu werpet hen, ydt gelt, my nha!
 
Vorlorn ßon:
760       Sedt tho, dar schollen twelffe staenn!
 
Hurenwerdt:
Neyn, hir staen twelffe! ick weyth vorwar,
    Dat gelach hebbe ick gewunnen twar:
Dat scholle gy alleyn bethalenn!
 
Szon to dem Spitzboven:
    Seh hen, und laeth uns wynns genoch halenn!
Tho dem werde:
765   Idt gelt noch hundert gulden dar:
    Gewynßtu, ick sette dy noch par!
Dat gelt vor my: ick hebbe teynn! 62
 
Hurenwerdt:
    (Darmit werdt dy de buedell reyn!)
Elffen oghen werp ick dar:
770       Darumm neme ick nu des geldes war
Inn gantzem ernst, on alles spottenn!
 
Vorlorn ßon:
    Dar staen noch dusent Engelotten:
Kannßtu de wynnen, du werst ydt seynn!
 
Hurenwerdt:
    (Ick will ydt stillich nha my theyn!)
775   Sette du up, dat de taffel buecht,
    Und sue tho, wol den andern druecht!
Ick will gudt knechtisch mit dy spelenn:
    Du scholst ßo vele geldes nicht tellenn,
Ick wynne ydt all tho duesser stundt,
780       Und wer ydt ock teyn dusent pundt!
Szo werp ick hen, ydt geldt my voer,
    Myn glueck ys ytzundt vor der doer
Und dringet vast tho my herynn!
    Sueh, offt ick nicht eyn speler bin:
785   Loep hen, terlinck, brenge Seß alle!
 
Vorlorn ßon:
    Dat spill dat scholde demm duevel gefallen!
Du brukest schalckheit unvorholenn!
    Meynstu, ick hebbe dat geldt gestolenn?
Du handelst mit my mit rechte nicht!
 
Hurenwerdt:
790       Dat luechstu als eyn boeßewicht!
De wyle dy nu breckt dat geldt
    Und ydt dy an demm naklap feylt,
Szo hevestu mit unß an tho kyfenn!
 
Spitzbove:
    De duevell var dy ynn thomm lyve!
795   Meynstu, schelm, dat ydt ßo ga tho,
    Dat dy de werdt hir unrecht do? 63
Dat geldt hefft he gewunnen mit rechtenn:
    Dar darffstu hir nicht tegen fechtenn!
Swich still und laet all hir dyn pralenn,
800       Effte dy schal de boeddell halen!
Men werdt dy hir keyner reede gestaenn!
    Darumm ßo giff dyn pochend aenn:
Du schalst demm werde dat syne gevenn,
    Efft schalst den avendt nicht afflevenn!
805   Loeeß aff den degen und giff en my:
    Eyn thunstake ys eyne gewer vor dy!
Ick weyth, du bist eyn varlick mann!
    Sue, offt ick dy nicht gudes gann:
Wann du sloegest ynn solcken zornn,
810       Men sette dy werlick ynn den thornn!
Wultu mit heler huedt gan slapenn,
    Szo machstu wol dyn dolveren lathenn!
Ick will dy hir wol mores lerenn!
 
Hurennwerdt tho dem ßone:
    Meynstu, wy laten uns ßo vorferenn?
815   Du meynst, dy schal alßo gelingenn?
    Ick will beth mit dy ummspringenn,
Als de duevell mit der buckshuedt plecht!
    Vorwar, ick hebbe tho dy gudt recht:
Mynen wynn hestu gesopen uth,
820       Myn spyße gevreten ynn dyn huedt!
Du kanst groet spreken und pralenn
    Und hesst nicht eyne schantz tho betalenn!
Du scholdest dyn geldt erst hebben getellt,
    Ehr wenn du haddest mit my gespellt:
825   Du pochtest ßo groit ynn dynem moedt,
    Ick mende, du heddest eynns forsten guedt!
Du brassest ßeer und bist doch dull,
    Hesst vele wordt und weynich wull!
Dyn vornemen geyth dy nu entwey:
830       Du bist men vedernn und geschrey 64
Und hoerst ynth nachtegals geslecht!
    Du schalst my betalen, ydt sy dy gesecht!
Kanßtu mit gelde nicht vornoegenn
    Szo will ick my by de cleyder voegenn:
835   Thu uth den rock und mackt nicht langk,
    Gyff ohn my her und hebbe keyn danck:
Dennach bliffstu ynn myner schuldt!
 
Spitzbove:
    Her werdt, hebbet nicht mit ohm geduldt,
He hefft noch wambs und hoßenn:
840       Ick wils ohm wol thohant uploeßenn!
Thue uth, du unflaet, und dencke darann
    Und lehr, wo du thom horen schalst gaenn:
Ga morgen hen und hale wath mehr!
 
Vorlorn ßon tho dem Spitzboven:
    Hesstu my darumm bracht hirher?
845   Ick hebbe dy mit gelde begavet:
    Du haddest my gar vele anders gelavet,
Als du mit my kemst hirynn
    Und sprekest, wy wolden vroelick synn!
Deystu dat nu? du machst ydt wetten:
850       Du heffst aller trw und ehr vorgettenn!
Nu seh ick, wu ick sy gefarenn!
 
Spitzbove:
    Du machst wol duesse worde sparenn:
Ick will dy up de vlabbe slann,
    Dat du schalst hinder der dor upstann!
855   Schal ick hir antwort geven dy?
    De werdt de weth wol, we ick sy:
De frommen frouwen kennen my woll,
    De hir by sitten all tho moel!
Meynstu, wy hebben nicht anders tho doenn,
860       Dat wy solcke narren tho reede staenn?
Wat hesstu bove hir tho pleppenn? 65
 
Vorlon ßon:
    Ja, ick darff myn gebreck nicht reppenn!
 
Elße hore:
Her werdt, doeth ummer, wu gy kuendt,
    Slaedt duessen plepper up den mundt!
865   He trotzet und wil mit unß hir balgenn,
    Szwatzet mehr dann seven an der galgenn!
He vorsteydt vorwar der dinghe nicht:
    Meyndt, ydt sy mit delfferen uthgericht.
Gy fallen ohm genedich tho duessen stundenn,
870       He hedde ydt vorwar mit my nicht funden:
Hedde ick dat radenth over ohn gehadt,
    Ick wolde ohn hebben beth beschath:
He hadde ydt wol van my geledenn,
    Dat ick ohm de negell hadde affgesnedenn!
875   Mochte he eyn ander mael dencken darann,
    Dat he wer blodt van hir gegann
Und hadde dat syne ßo gar vorterth,
    Dat he nicht clouwen mocht den sterth:
Szo wer he eynn holuncken gelick!
 
Vorlon ßon:
880       Ach herre godt van hemmelryck!
Idt ys yo alle dingk nicht recht!
    Vor was ick herr, nu bin ick knecht,
Nu sta ick vor den lueden naket:
    Alle myne frunde hebben my vorsaket!
 
Vorlon ßon to Greten hore:
885   Frow Grethe, sehet myn kummer ann
    Und willet my nu bystaenn:
Becleydet doch myn lyff dorch godt,
    Dat ick nicht werde der luede spott!
Ick hadde my up myn geldt gefrowt,
890       Idt scholde my hebben anders getowt!
Nu seh ick wol, ick bin der quidt! 66
 
Grethe hore:
    Du kumst by my tho rechter tydt!
Sueß langhe hebbe ick na dy geharrt:
    Ick hebbe dy wat warmes vorwart!
895   Sueh tho, dat nicht eyn ander kumbt
    Und dat ydt nicht de ßoege nymbt!
Wat leßtu bove dy beduencken?
    Vorwar, du bist van schalckheit druncken!
Ga hen, du kumbst hir ummsuß,
900       Du machst woll hebben eyn sterffdroeß!
Voer was ick dy nicht gudt genoch,
    Itzundt bistu nicht myn gefoch!
Voer, als du werst eyn groter herr,
    Wardt ick van dy vorachtet ßeer;
905   Du haddest ydt nicht gedacht thovoer,
    Dat du scholdest komen tho myner doer!
De hir nicht brengt, ys unangenamen:
    Du machst wol morgen wedder kamen!
Gha hen tho Elßen, laeth dy bespottenn,
910       Der gevestu de Engelotten:
Krichstu dar wat, dat werstu sehnn!
 
Vorlorn ßon to Elßen:
    Seht doch, Elße, wo ys my geschehnn!
Bewyßt my doch barmherticheit
    Und gevet my eyn oldes cleydt:
915   Ick hebbe ydt an yw wol vorschuelt!
 
Elße hore:
    Schal ick dy geven, wat du wult?
Du kumbst vorwar all recht tho my!
    Meynstu, ydt lydt my groet an dy?
Du bist ein rechter goetze vorwar:
920       Du scholdest ydt hebben bedacht thovoer
Und stecken eyn penningk up eyn orth!
    Hestu den rymen nue gehoert: 67
»De wat gudes weeth, de swyge,
    Und demm woll ys, de blyve,
925   Und de wat hefft, de mach beholdenn,
    Wente ungelueck mach komen bolde«?
Darumm drey dy uth: du krichst hir nicht,
    Idt ys vor dy nicht angericht:
Szo machstu nu der doer wol rakenn!
 
Hurenwerdt
930       Gha, offt ick will dy vothe makenn!
Henuth der dor ynß duevels namenn,
    Und most her wedder nummer kamenn!
Wat hebben wy mit narren tho doen?
 
Vorlorn ßon:
    Ick seh wol, ick moeth buten stann!
935   Wu gy nu handelen, dat wete gy woll!
    Und do ick hadde den buedell vull,
Do wardt ick leve yuncker gehetenn:
    Des late gy my gar wenich geneten!
Do ick geldt hadde, do was ick werdt:
940       Nu wyße gy my achter ynn den sterdt!
Do ick noch hadde geldt und guedt,
    Do toeghe gy vor my aff den hoedt,
Do was ick yuncker geck alleynn:
    Nu my de buedell ys worden reynn,
945   Szo ys nemandt, de myner acht!
    Ach godt, hebbe ick ydt dartho bracht!
 
Hir gingk de vorlorn Szohn vamm hueße:
Ick bin mynes geldes und gudes quydt
    Und ys nu ynn der dueren tydt:
Ick weeth up erden nicht tho werffenn,
950       Befruecht my, ick moet hungers stervenn!
O we, o we, myner groten noidt!
    Ick wolde, dat ick gereyt wer doedt! 68
Wueste ick doch wor eynn frommen mann,
    Demm wolde ick gerne hangen ann:
955   Ick wolde ohm denen, wo ick scholde,
    Dat he my men brodt geven wolde;
Ick seh up erden sueß keynn radt.
    Idt ys ynn allen landen quadt:
Alle mynschen lyden ytzund noedt,
960       Idt feyllth ohn allen ann dem brodt.
Wath men schal up de taffel leggenn,
    Dat moet men all mit gelde upwegen,
Und des hebbe ick nicht eynen scherff.
    O we, ick lyde groet vorderff!
965   Codrus, Irus, wernn nue ßo armm,
    Als ick nu bin: dat godt vorbarmm!
 
Vorlorn ßon to dem Borger:
Got grote yw, herr, und geve yw heyll!
    Gy mercken wol, wat ys myn feyll:
Ick hebbe getogen over all,
970       Dat eyne landt up, dat ander daell,
Ick hebbe vast myn geldt vorterdt
    Und ock darby nicht vele gelerdt.
Nu ick kome ynn de lande wyth,
    Besleyt my hir eynn duere tydt
975   Und weeth up erden nicht tho wervenn:
    Ick moet van grotem hunger stervenn!
Darumm bidde ick, here, seeht up my armenn
    Und willt yuw mynes yamers erbarmenn:
Nemet my ynn yuwer dener tall,
980       Ick will doen allent, wat ick schall,
By dach und nacht, tho aller tydt
    Will ick ankeren gantzen vlyt,
Up dat ick my des hungers erwer!
 
Borger:
    Wor kumpstu, nakede bove, her?
985   Dar du dy hesst heruth gedreyth,
    Dar hefft eynn scharper wyndt geweydt! 69
Du hesst vorwar nicht grot gewunnen:
    Du bist tho male duenn besponnen.
Du hesst dynes denstes ßeer geschont,
990       Efft dyn here hefft dy oevel gelondt:
Dyn dogent wyßen de kleyder uth!
 
Vorlorn ßon:
    Ja, here, ydt ys vor my nicht gudt!
Ick bidde, willt my der bede getwydenn,
    Ick will my werlich gerne lydenn.
995   Ach here. laeth my doch mit yw gaenn,
    Ick sterve sueß hungers, dar ick sta!
De wegge ys getten up den tympenn.
 
Borger:
    Ick seh woll, ydt ys dy keyn schympenn!
Wat scholde ick mit solcken knechte doenn?
1000       Du hesst doch weder hoßen noch schoen:
Idt wer eyn schande, wo men ydt ßede,
    Dat ick dy ynn mymm hueße leede!
Dartho so hebbe ick dyner genoch!
    Ick weyt dy werlich keyn gefoch.
1005   Doch, ßo ick my bedencke recht,
    Myn Meyer bederfft wol eynen knecht,
De de swyne wol kan hoedenn
    Und de sulfften mit drave foedenn.
Wultu den denst nu nemen ann,
1010       Szo machstu henuth up dat doerpp gaenn
Und giff tho vreten genoch den ßoegenn!
 
Vorlorn ßon:
    Ja, here, ick will ohn wol plegenn!
 
Vorlorn Szon to dem meyer:
Meyer, dyn here sendt my tho dy
    Und secht, du schalst annemen my 70
1015   Tho eynen knechte, de by dy blifft
    Und dy de swyne tho velde drifft
Und deyt all, wat du ohm werst heytenn!
 
Meyer:
    Is demm alßo, du machst geneytenn!
Wultu dat lohn darmede winnenn,
1020       Szo machstu ock dat arbeydt beginnenn
Und dat sulffte heven ann:
    Nym hen dat draff dar ynn demm spann
Und gueeth den ßoegen ynn den troch:
    Laeth ße vreten, ße vasten noch.
1025   Sueh, dat ße krygen glyke veell!
 
Vorlorn ßon:
    Nu hebb ick eyn gewunnen spill!
Nu will ick mynen bueck ock vuellenn,
    Up dat ick mach den hunger stillenn,
De my ßo langhe hefft gedwungenn.
 
Meyer:
1030       Meynstu, dat dy hir ys gelungenn?
Laeth blyven und beruer des nicht:
    Idt ys vor dy nicht angericht!
Und werstu des nicht lathen staenn,
    Ick will dy up de snuten slaenn!
1035   Hestu dyn vreten went nu gespaert,
    Szo hesstu all tho langhe geharrt!
Ick will dy hir den balch nicht spyßenn:
    Du machst dy an eyn andern pryßenn!
Men wert dy hir den disch nicht deckenn!
 
Vorlorn ßon:
1040       O we, nu mach ick wol erschreckenn!
Idt ys vorwar eyne grote schande,
    Dat my ynn duessem ganßen lande
Keynige spyße mochte blyvenn,
    Darmit ick mocht den hunger vordryvenn: 71
1045   Dat ys vorwar eyn yamer groeth!
    Nu bin ick ynn der utersten noeth!
Inn groeter noeth was nue keyn mann,
    De ßo gar groten hunger gewann,
Als ick nu hebbe tho duesser stundt:
1050       Idt geyt my dorch myns hertzen grundt!
 
Actor tho dem volcke:
Eynn deyl der parabell ys vorthellt,
    Darynn gar klerlich werdt vormeldt,
Wo godt hefft twyerley kynder twar
    Inn synen ryck gantz apenbar,
1055   Olt und yungk, wue se dar sindt:
    He nomt ße alle syne kyndt!
Paulus secht tho Timotheon wyß:
    »Vor yderman tho bidden yß,
Dat godt van allen werdt geehrt,
1060       Wend he eyns ydernn salicheit bogert;
Up dat eyn yder recht vornemm
    Und tho erkenntnuß der warheit kemm.«
De olste Sohn de togeth unß ann
    Eynen ydernn geystliken fromen mann,
1065   De sick an ydele wercke pryst
    Und will darmit hebben bewyst,
Wu dat he sy eyn gades kyndt:
    Der men vele ynn den Cloestern findt,
Wo woll er meynung nicht gudt ys
1070       Und ohres dinges sindt unwyß.
Szo ße nu wedder tho gode kerenn
    Und lathen sick de warheit lerenn,
Szo will godt nicht des sunders stervenn,
    Men sick bokere und huld erwerve.
1075   ¶ De yuengeste Szohn beduedet unß de,
    De gudt hebben gewercket ny,
Und wat ohn godt ye hefft gegevenn,
    Vorteren se ynn boeßen levenn. 72
Szo de tho latest wedder kamenn
1080       Und sick bewyßen, als de framenn,
Dann ys de godt der guedicheit
    Nu und tho aller tydt bereydt,
Sze genedichlikenn anthonemenn:
    Szo ße sick willen der sunde schemenn
1085   Und godt tho deynen utherwelenn,
    Will he ße manck syne kynder tellenn,
Und dat uth gnad und ydel gunst
Aen all ohr todoent werck und kunst.

¶ Nu hore gy, mu de yuengeste Szohnn
1090       Van synem vader ys gegan,
Synn deyl des erves hefft bogert,
    Des he vamm vader ys gewert.
De sonder kert sick aff van gode,
    Ohm myßgefallen syne gebode,
1095   Vorleth sick up sick sulvest ßeer,
    Vortruwet ock up got nicht mehr,
Inß vaders straff will he nicht levenn,
    Darumm moet he ohm dat erve gevenn:
All wat he sulven hefft und yß,
1100       Gifft ohm thohant de vader wyß
Nicht langhe darna he sick bedacht,
    Do he hadde alls thosamende bracht,
He volgede synes herten begher
    Und toch hen ynn eyn landt, was ferr.
1105   Szo he des vaders yoch werpt aff,
    Will nicht mehr leven ynn syner straff,
Szo scheydet he sick van godes gemeynn
    Und blifft ynn syner sund alleynn.
Nicht mit den vothen geyth he henn,
1110       Avers wandert fehr ynn synen synn.
Proverbiorum amm achteynden steht:
    »De godtloeße ynn vorachtinge geyt,
Wann he ynn duepe der sunde kumyt,
    Wat van gode ys, he nicht vornymbt.« 73
1115   ¶ Szo hoerdt nu tho, wat wyder schuedt:
    Dat fehre landt, dar he hen tueedt,
Is van gade voerder dann de hell,
    Want dar geschuet yo godes will
Und syn gerichte wuerd volbracht.
1120       Men dueth landt hefft de duevell erdacht;
Inn duessem lande schuedt keyn gudt,
    Eyn yßlick volget synem mudt:
Men kan dar anders nicht ynn findenn,
    Dann godes lesterung, schand und sunde.
1125   David ropet ynn demm psalter:
    »Dat heyl ys van den godtloßen ferr,
Sze achten gods gerichte nicht,
    Ehr hertz ys men tho sunden gericht.«
Drumm ys dith landt de sulffe stadt,
1130       Dar godt nicht ynn tho schaffen hadt.
Up duessem erdtryck ys dat landt,
    Als mannigen glyßner ys bekanth:
Soecht groten staedt und tydtlick ehr
    Und kricht darna van gode nicht mehr:
1135   Darynn de mynsch ynn sunden lefft,
    Vorterth mit schand all, wat he hefft,
Inn unkueesscheit und overvloedt,
    Vorterth synes vaders erff und guedt,
Vornufft, vorstandt und wat dar ys,
1140       Vorluest ynn duessem lande gewyß.
Luce am eylfften Christus secht:
    »De nicht mit my thosamen drecht,
Inn mynen namen nicht sammelt schat,
    De suelffte vorluest und spildet dat.«
1145   Da he nu alles was worden qwidt,
    Thohandt kam an eyn duere tydt.
Do ohm gebrack dat hemmelbrodt,
    Do hoff he ann tho lyden noeth.
Godt de entoch ohm synen segenn,
1150       Leyth ynn synn hertz keyn gnade regenn. 74
Wann ynn dat hertz nicht velt dat wort,
    Szo blifft ydt hunger hir und dort.
War godt de vader nicht gloven seyth,
    Dar ys nuemands, de doegede meyth:
1155   De tydtlike wollust geyt vordann
    Thohant ßo kumpt de gruwel ann
Und schuet, das Jeremias meldt;
    Amm andern Capittel he vortellt,
»Den gotloßen werdt synn sonde scheldenn
1160       Und synn affkeringhe wuerdt ohn melden,
Up dat he wete und mach lerenn,
    Wo boeße ydt sy van gode affkerenn.
Went, de sick godes deyt vormydenn,
    De moth den ewigen kummer lydenn.«
1165   Amos am achten spreckt godt alßo:
    »De tydt de kumbt, sedt even tho;
Als gy yw nicht willt tho my wendenn,
    Will ick yw dorst und hunger sendenn:
Nicht waters dorst, offt brodes hunger,
1170       Aver des wordt gots groten kummer.«
Inn proverbijs secht Solomon:
    »Szo eyn vader straffet synen ßohn
Und he de straff nicht will upnemen,
    Szo moeth he sick ynn sunden schemenn
1175   Und ßo mit aller schand bestaenn,
    Hunger und kummer werdt syn lohn.«
Nu he sick sulffs nicht helpen kann,
    Szo ferdt he ynn der sund vortann.
Goetlicher huelpe he nicht vortruwet,
1180       Darumm syn hueß up mynschen buwet
Und socht huelpe by der mynschen kyndt,
    Dar he doch nichts dann moueghe findt.
Kumbt tho eynem borger ynn duessem lande,
    De fueerdt ohn hen ynn groter schande.
1185   Borger des landes sindt even de,
    De uy sick nemen der mynschen moeg,
Sick understaen der Conscientz, 75
    De sick befruecht eyn swar sententz,
Willen de mit wercken thofreden stellen
1190       Und ße doch wyder ynn sunde vellenn.
Sze werden borger up erden genoempt,
    Went ohr nicht eyn thom hemmel kumbt:
Als Pauweß, Bisschop, Cardinal,
    Moenck und papen de grote taell;
1195   Sze hebben funden de schatz der erdenn.
    De mochten alleyn dem Entichrist werdenn,
Darover de duevell alleyne redt,
    Den Christus eyn forsten der erden het,
Des Bisschop, Papen und alle Ordenn
1200       Sindt underdanige borger wordenn.
De sick der sunde tho denen vorplicht,
    De ys ohr knecht und anders nicht.
Wy wetten, dat Szathan hefft eyn ryck,
    Darynn leven alle gotloßen glyck,
1205   Mit ernst ohrem forsten sindt underdaen,
    Vorwachten van ohm eyn tydtlick lohnn.
Christus vamm vader eyn koeningryck heft,
    Dar he mit allen hylligen lefft,
Darynn alle glovigen borger sindt,
1210       Als Paulus den Ephesernn vorkuendt,
Tho den Philippernn des sulfften glyck:
    »Unße borgerschap ys ymm hemmelryck,
Darher wy vorwachten den heylandt,
    Jesum Christum, von den vader gesandt.«
1215   Szo nu de sonder ynn kummer steyt,
    Inn duessem lande ummher geyt,
De hyllige geyst deyt ohn nicht roerenn,
    Dat he mochte wedder thom vader kerenn,
Szo nymbt ohn duesse borger aenn.
1220       Hen ynn syn doerp dar moeth he gaen:
By sick will he en nicht beholdenn,
    De leve ys all ynn ohm vorkoldet. 76
He wyßet den sonder up syne wercke,
    Dat he darmit de geweten stercke,
1225   Dorch geystlick leven sick make vrame,
    Mit fasten, beden tho gode kame.
Avers ydt sindt alle unreyn swynn,
    De suelfften sindt dartho nicht synn,
Demm borger he se mesten moedt:
1230       Ohm suelven schuedt darvan keyn guedt,
Moeth bullen loeßen, afflaedt kopenn,
    Nha sant Jacob, nha Rome lopenn.
Wann he alßo den geck reyen thret,
    Szo werden demm Pauwest de swyne veth.
1235   Ohm suelffs werden bueck und buedell smael,
    Idt helpet ohm dueth nicht alltho maell,
Inn hunger, kummer stedes blifft,
    Dar ohn syn eygen sund hen drifft.
Szyn bueck tho vuellen he bogerdt
1240       Mit drave der swyne: ydt werdt ohm gewerdt!
All, wat de Pauwest ye hefft erfundenn
    Und all mynschen erdencken kundenn,
All geystloeß recht und Decretael,
    Schotus, Thomas, Alexander, aell,
1245   All Cappen, platten, geystlich leven
    Mochten ny keynem sonder rouwe gevenn.
De Conscientz und mynschen gewetenn
    Iß alßo wyth ynn sunde geretenn,
Dat ße mit all duessem drave up erdenn
1250       Nummer mehr kann gesadigt werden.
All werldt ynn sonden lach vorwar
    Vel lenger, dann vyffdußent yar:
Noch Enoch, Noe, Abraham,
    Noch Moses, David, noch keyn mann
1255   Foerde nu ßo eyn hillich levenn,
    Dat he mochte eyne sunde vorgevenn.
Paulus tho den Listranernn ßede:
    »Godt leth van anbeginn all heydenn
Ißliken wandernn ynn synen wegenn, 77
1260       Szo langhe he uthgoedt synen ßegenn
Und ße tho syner gnade entsingk,
    Do Christus vor ße thomm dode gingk.«
Joannis amm vyfften de krancke vorwar
    Hadde gelegen acht und derttich yar.
1265   Lucas amm achten unß bowerdt:
    »Eyn wyff hadde all ohr guedt vorthert
Mit den arsten, dat se worde gesundt:
    Idt was keyner de ohr helpen kundt.
Do Christus kam, do wort vorlost
1270       Und alle bedroveden getrost.«
Unße hunger, kummer, dorst und leydt
    Dat yamert godt ynn ewicheit.
Unße elendt war groet ane mathen:
    He dachte, he wolde unß helpen lathenn
1275   Und sande unß Christum hir up erdenn,
    Als gy vortan wol hoeren werdenn.

Darnha wardt gesungen de xiij Psalm:
Idt spreckt der unwyßer mundt wol –

mit vyff stemmen.
Darup huff de vorlorn Szohn den anndern actum an
.

 

De ander actus.

Vorlorn ßon:
              Ick seh up erden hir keyn trost,
    Darmit ick werden mocht erloest:
1280   Wor ick my kere edder wende,
    Dar ys kummer an allen endenn!
Vele dageloener myn vader hefft,
    Der keyn ynn solcken kummer lefft:
Sze hebbent all tho male guedt
1285       Und hebben brodes overfloedt.
Avers ick mach hir keyn trost erwervenn,
    Ick moeth von grotem hunger stervenn! 78
Ick will my schicken ynn de sakenn
    Und will my allthohant upmakenn,
1290   Inn duesser moyge nicht lengher staenn:
    Will hen tho mynen vader gaenn
Und spreken: »vader, ick sy de mann,
    De dar hefft alßo oevel gedaenn,
Gesundiget ynn hemmel und vor dy,
1295       Dat laeth du nicht entgelden my.
Dat ick geheten was dyn Szohn,
    Des will ick my nu gantz entslaen;
Ick bin des namens yo nicht werdt,
    Dat ick dyn ßohn geheyten werde:
1300   Sunder nym my ynn dyne gemeyn,
    Make my als dyner dachloener eynn!«
Darumm blyve ick nicht lenger hir!
 
Vader:
    Dat ys myn Szohn, den ick dar seh!
Ick meynde, he hadde doet geweßenn:
1305       Nu seh ick woll, he ys geneßenn
Und levet noch tho duesser stundt!
    Idt bewegt sick myns herten grundt:
My yamert syn elende groet,
    Ick seh, he ys ynn groter noeth;
1310   Ick kanß my werlich nicht entslaenn,
    Ick moeth ohm vorwar entegen gaenn!
 
Hir gengk de vader entegen demm vorlornn Szon:
Myn leve ßoen, wes my willkomenn!
    Ick hebbe dyne grote noedt vornomenn:
Vorwar, ick moet my dyner vorbarmenn!
1315       Kumm her, myn ßohn, yn myne armenn,
Lech dynen mundt ann myne wanghenn,
    Du schalst van my alle gnade erlangenn:
Vortruwe my dat uth hertzen grunde!
 
Vorlorn ßohn veel nedder vor den Vader sprekende:
    Ick seh wol, ick hebbe gnade fundenn!
1320   Ach vader myn, und ick bin dey,
    De dy hefft willen volgen nue, 79
All tydt dyn geboden wedderstrevet
    Und nue nha dynen willen gelevet!
Ick hebbe gesundiget ynn overmoedt,
1325       Inn hemmel und vor dy, vader guedt!
De nahm my nicht mehr even kumpt,
    Dat ick mach werden dyn ßohn genuembt!
Du haddest ydt my thovoren gesecht,
    Ehr wenn ick van dy toch henwech,
1330   Und hesst my gewarndt vor mynen schaden:
    Ick wolde my overs nicht laten raden!
Solcken kummer hefft keyn mynsch gesehn,
    De my alleyne ys geschehn.
Darumm, dat ick nicht, wo ick denn scholde,
1335       Dyns guden rades volgen wolde,
Inn dyner straff nicht wolde levenn,
    Darumm hefft my leydt und mueg ummgeven:
Vor myne sunde und myssethat
    Is over my gegan alle quaedt!
1340   Myn sunde bekenne ick all vor dy,
    Bidde dy, vader, wes gnedich my:
Ick hebbe gesundiget, ydt rouwet my ßehr!
 
Vader:
    Ey ßohn, will des nicht dencken mehr!
Wat geschehn ys, dat ys vorby!
1345       Frow dy, dat du bist wedder by my!
Ick hebbe noch mehr, wenn ick vorgaff.
    Getruw up my und laet nicht aff:
All wat dyn hertze bogeren mach,
    Dat krichstu hueden up duessen dach!
1350   Ick will dy nicht mehr laten vordervenn:
    All myner gueder bistu eyn erve!
 
Vader tho den knechten:
Szuemet nicht, gy knechte, weßet boreydt,
    Brengt ohm bolde her dat beste kleydt
Und theydt ohm dat an allthohandt,
1355       Eyn gulden rynck an syne handt, 80
An syne vothe eyn reyn par schoe!
    Gaht bolde hen und haelt darthoe
Dat gemeste kalff und doet ydt slachtenn:
    Laeth unß ethen und vroeuden wachtenn,
1360   Wenthe duesse myn ßohn, de was doit,
    Nu ys he komen uth der noeth!
He ys thom leven wedder gebornn
    Und was dartho ock gantz vorlornn:
Nu ys tho gnaden wedder fundenn
1365       An duessem huedigen dage und stundenn!
Darumm frouwet yw, he ys geneßenn,
    Und laeth unß tho hope froelich weßenn!
Nu deckt de taffel und brengt spyße:
    Wy willen unß an frowde pryßenn!
1370   Nu sith hertho, myn leve ßohn,
    Und laeth all leydt und droffnyß staen:
Vorgeth dyne moyghe und laeth se blyvenn,
    Wy willen mit frowden de tydt vordryven!
Darnha wardt gesungen:
Te deum laudamus
up duetsch mit veer stemmen. mydler tydt boreyden
de knechte den.disch mit allerley tobehoer.
Darna geschach de maltydt up dat alderehrlickste
mit Trummeten, Schalmeyen, Czyncken, Floyten und
mancherley Seydenspyll.
Na dussem all wardt gesungen:
1375   Jesus Christvs unßer heylandt
mit vyff stemmen.
Na all dem kam de
olste ßohn van dem velde sprekende:
Wat ys dat geschrey, dat ick hir hoeer?
    Szo ick kumm vor myns vaders doeer,
Dar ys grote frowde und froelicheit:
    Ick meyn, dar sy eyn gestheboeth boreydt;
1380   Ick hoeer gesangk und seydenspill,
    Dar ys groit lust und frowde vill!
Wat mach dat weßen yummer mehr? 81
Tho dem knechte:
    Hoerstu, knecht, kumm doch eyn wenich her!
Segge my doch und sueme nicht langk:
1385       Wat beduedet dat pypen und gesangk,
Dat ick ynß vaders hueße hoere?
    Weeth nicht, wat ick darby schall spoerenn:
De ding sindt my gar unbekandt!
 
Knecht:
    Ick willt dy seggen allthohandt!
1390   Und hesstu des noch nicht vornomenn?
    Dyn yuengeste broder ys wedder komenn,
De ßo langhe hefft uthgeweßt.
    Nu hefft dyn vader gebeden geßt,
Dartho mit allen vlyth betracht
1395       Und hefft dat gemeßte kalff geslacht
Und eyn groit gestebodt gemaket,
    Dat he ys wedder tho hueß geraket
Und ohn gesundt hefft wedder kregenn:
    Darumm deyt he ohm nu frowde plegenn
1400   Und ys mit ohm ßo wol thovredenn!
 
Olste Szohn:
    Dat weßen ys my yo nicht mede:
Ick hebbe dat arbeydt und de moyghe,
    Eyn ander hefft geneyth und koyghe!
Ick wolde schir mit der fust drynn slaenn!
1405       Nu will ick ock ynt hueß nicht gaenn:
Myn vader do darumm, wat he will!
 
Hir kam de vader heruth tho demm olsten Szohn:
    Mun leve Szohn, nu swich doch still!
Ick bidde dy, giff dy thovredenn
    Und kumm herynn, wes froelich mede
1410   Und wes nicht qwaedt, myn leve Szohn! 82
 
Olste Szohn:
    Wat hebbe ick mit den boven tho doen?
Ick seh wol, wat des dinges ys:
    Ick hebbe dy gedeent und, dat ys wyß,
Szo mannich yaer dyn arbeydt gedaenn
1415       Und hefft my nue geneten laenn!
Hebbe dyn geboth nue overtredenn,
    Noch hebbe ich dy so vaken gebedenn,
Hesst my noch nue eyn bock gegeven,
    Dat ick mit mynen fruenden mocht wol leven!
1420   Nu overs dueße dyn ßohn ys gekomenn,
    De alle syn erve hadde upgenomenn
Und hefft dat suelffte mit horen vorthert,
    Den hesstu nu ßo hoghe geehrt
Und werdt van dy ßo grot geacht,
1425       Hesst ohm dat gemeste kalff geslacht!
Meynstu, ydt sy my wol tho willenn?
 
Vader:
    Myn leve ßohn, nu swich doch stille!
Du bist doch alle tydt by my,
    All, wath ick hebbe, dat hoert ock dy:
1430   Du redst yo over all myn guedt.
    Darumm scholdest du hebben eynen guden muedt
Und scholdest mit unß froelich synn:
    Wente duesse de broder dynn
De was des boeßen dodes gestorvenn,
1435       Nu ys he wedder levendich wordenn:
He was vorlornn und gantz vorkomenn,
    Nu hebbe wy en wedder vornomenn
Und ys nu wedder tho lande geslagenn!
    Darumm scholdestu weßen gudes hagenn,
1440   By ohm gaen sitten, drincken, ethenn,
    Up dat he moege synes leydes vorgetenn,
Darynn he sueß langhe ys gelegenn! 83
 
Olste Szohn:
Vader, ydt helpet nicht dyn segenn:
Du werst my dat nicht predeken ynn,
1445       Dat ick darmit thovreden binn!
Ick blyve eyn knecht, he werdt eyn herr:
    Idt vordrueth my uth der mathen ßehr!
Alle dingk ys vorwar nicht recht,
    Idt geyth als men tho seggen plecht:
1450   »Jo krummer holt, yo beter kruecke,
    Jo arger schalck, yo groter gluecke«!
Vorwar, wann ydt scholde recht gaen tho,
    Szo mustu gar vell anders dohn:
Szo worden wy beyde blyven tho hopenn
1455       Und lathen den nackden boven lopenn,
De all synn dage ny guedt hefft gewerckt,
    Nu werdt ynn syner boßheit gesterckt!
Tholeßt gyfft he dy boeße lohn!
 
Vader:
    Ach Szohn, swich, laet de reden staenn!
1460   Ick hebbe ohm dat beste kleydt angethagenn,
    Schal mit my weßen gudes hagenn,
Mit hemmelbroedt will ick ohn spyßenn,
    Myn ewige gnade ohm bewyßenn,
Myn hilgen geyst will ick ohm gevenn,
1465       Dat he nicht valle ynn duessem levenn,
Mit vasten geloven an my hanghen,
    Szo werdt ohn nummermehr vorlanghenn
Nha der vorlahten Egyptschen spyße:
    Szypollen, knofflock werdt he nicht pryßen;
1470   Inn myner yegenwordicheit
    Werdt he vorgeten moyge und leydt.
De wyle my des kan tho getruwen,
    Schal he tho ewigen tyden rouwenn.
Szo laeth nu aff van dynen synn
1475       Und gah doch mit ynt hueß henynn:
Des torns und unmodes nu vorgeth,
    Mit dynen broder dringck und eth, 84
Imm gloven und leve komet overeyn
    Und hebbet tho hope de frowde gemeyn
1480   Und will nicht lengher buten staen!
 
Olste Szohn:
    Nu hoerstu woll, ick willt nicht doen!
Wann my dueth weßen were tho matenn,
    Ick wolde my nicht langhe bidden latenn.
My ys van dage groit unrecht gescheynn,
1485       Dat all duesse luede hebben angeseynn:
Dar ick her kumm, ick wedder faer,
 
Hir gingk de olste Sohn van dem vader:
    Myns wercks wedder nemen war,
Und willt darby nicht blyven laen
    – Ick seh, ick hebbe nicht genoch gedaenn –:
1490   Fort will ick hebben keyn vorwytenn,
    Ick will my up dat hoegeste bevlytenn;
Myn schade rouwet my mechtich ßeer:
    Ick weth, ick werde erlangen ehr!
De nue keyn gudt werck hefft gedaen,
1495       Scholde de vor my ymm hemmel gaen?
Scholde ick ohm dat alßo thogevenn?
    Idt werdt my rouwen, de wyle ick leven:
Ick bin yo noch dat olste kyndt!
    Inß vaders hueß vele woning sindt,
1500   Ick weyht, ick will dat beste erlangenn:
    Szo ick eyn beter leven anfang,
Dann kryge ick eyn der negen koer:
    De bove sidt wol hynder der doeer.
Inn dem boke Deutronomio
1505       Schrifft de hillige Moßes alßo:
»Godes benedyunge he demm gifft,
    De ynn all synen gebaden blifft,
Und de vele guder wercke doen
    De krygen van Gode dat meste lohn.«
1510   Matthei amm vyff und twyntigesten steyt:
    »Godt belondt de wercke der barmherticheit« 85
De Nyneviten hadden thovornn
    Dorch sunde Godes gunst vorlornn,
Dorch strenge leven ße wedder kregenn,
1515       Do ße mit ßecken ynn der asschen legenn.
Helias sick ynn de wuesten gaff,
    Darmit he Gode vordenet aff,
Dat he ynn synen latesten dagenn
    Imm hemmel fuer up fuerigen wagenn.
1520   Joannes ynn der wuesten wolt synn,
    He aeth keyn brodt und dranck keyn wynn:
Camelshuedt syn strenge leven wyst,
    Der Christvs boven alle mynschen pryst.
Paulus mit groten praell herkumbt,
1525       Sins strengen levens he sick ruembt.
Antonius, Franciscus, Dominicus,
    De hebbens nicht all gedaen umbsust:
Hadden se nicht gades willn gewuest,
    Des ungelueckes hedde ße nicht geluest.
1530   Tho erlangen dat ewige levenn,
    Hebben sick ynn solcke moyge gevenn:
Umm godes willen sindt ße gestorvenn,
    Darmit hebben ße den hemmel erworvenn.
Ohr harde leven und strenge ordenn
1535       Is my tho eynen Exempel worden:
Ick will myn vader dartho bringhenn,
    Mit geystlick leven ohn doen dwinghenn,
Will he my anders nicht unrecht doen,
    Moet he my geven den hemmel tho lohn.
1540   Den hardesten orden ick weet up erdenn:
    Darynn will ick eyn broder werdenn!
 
Darna besloth de Actor de uthlegginghe des anndern Actus.
Actor:
Inn duesser parabell ersten deyll
    Hebbe gy gehoert gebreck und feyl,
Inn wu groten lasternn, sundenn
1545       Duesse vorlorn Sohn ys fundenn, 86
Drumm dat he nicht, wo he doen scholde,
    Inß vaders huße blyven wolde.
¶ Szo swiget still und hoert groit wunder,
    Wo sick godt holt tegen den suender,
1550   Demm he alle tydt sittet boreydt,
    Tho thoegen syn barmherticheit,
De he ohm willich deyth bewyßenn,
    De ys boven alle syne werck tho pryßen
Und ys ock groter, dann all syn geschefft,
1555       De he allen suendern boreydet hefft.
Den gesunden mach de artzt nicht vramenn:
    He ys men tho den krancken komenn.
Wann he den suender will salich makenn,
    Szo schicket he sick alßo thor sakenn,
1560   Wo de History all hir luedt:
    De gnad he ohm ynt herte guedt;
Nicht uth den wercken, de he hefft gedaenn,
    Darmit mach nicht vor gode bestaen,
Sonder uth ydel gnad und gunst,
1565   Aen all syn thodoent werck und kunst.
Nemandt ynß vaders gnade lefft,
    Den Christus nicht getogen hefft;
He thueet den suender uth den feren landen,
    Dat he ohn brengt thos vaders handen.
1570   Dorch groten kummer he ohn twingt
    Und wedder tho demm vader dringt.
He findt keyn row, wor he hen kert,
    Szo lang dat ohn godt suelffes lert
Und tho solcker bekantnyß kumbt,
1575       Dat he syn egen suende vornymbt,
Deyt ynn syn egen hertze slaenn,
    He spreckt: »will hen thom vader gaenn
Und will my vor eyn suender schryvenn,
    Up dat ick mach eyn dachloener blyvenn.«
1580   Wo woll up rechten wege geyt,
    Dennoch he alles nicht vorsteydt. 87
Wo all de suender hir up erdenn,
    Szo ße moegen godes kynder werdenn
Und erven all gots gueeder fynn,
1585       Bogernn ße keyn knechte tho syn.
Szo ohm vorwandelt ys syn synn,
    Gifft ohm de hillige geyst dat ynn.
Wo Christus troestet alle bloedenn,
    De sick erkennen nun den noedenn,
1590   Als he Matthei amm elfften secht:
    »Welck mynsche up sick sware borde drecht
Und voeelt syn sele mit suenden beswert,
    De werdt van ohm da suelven gelert:
He schal sick keren tho ohm alleynn,
1595       Szo werdt he van den suenden reynn.«
Nu he solcks hefft gesettet vor,
    Geyt he hen na des vaders doer
Imm vasten gloven und thovorsicht;
    He hoept, de vader vorwerpet en nicht.
1600   Szo he ynn solcken gloven kumbt,
    Thohandt de vader ydt vornymbt:
Szo bolde de suender ymm gloven roept,
    Van stundt ohm godt entegen koept;.
De Glove ys ßo eyn mechtich dingk,
1605       Dat he ohn uth demm hemmel dwingt.
Paulus tho den Hebreern twar
    Vortellt der veder eyn grote schar,
De godt mit Gloven hefft geczyrt,
    Mit groten wunderwercken geehrt.
1610   Alleyn ymm Gloven, he vormeldt,
    Hebben ße overwunnen de gantze weldt.
Szo nu Godt solcken Gloven gifft,
    De suender darynn bestendich blifft,
Godt sick dann als eyn vader stellt,
1615       Umm synen halß he ohm dar vellt,
Kuesset ohn bolde ann synen mundt,
    Szo werdt van suenden de ßel gesundt 88
De Godes Gnade geyt ohm vor,
    Ehr he kumpt tho des vaders doeer.
1620   Wenn ßo de boem thovor nicht docht,
    Szo brengt he nummer gude frucht.
De Sophisten komen anders her,
    Vorstaen de sake over quer:
Des bomes wortel keren ynn de lucht.
1625       Sze spreken, den bom maket gudt de frucht,
Und de vele guder wercke doen,
    De krygen van Gode dat meyste loenn.
Szo he des vaders woldaet merckt,
    Thohant he sick ymm Glogen sterckt,
1630   Bekennt den Vader vor den Godt,
    De ohn tho gnaden genomen haet:
Sick sulves gifft velheit der suendenn,
    Up dat Godes gnade groit werde fundenn.
Mattheus sick eyn Tolner nennt,
1635       By sick de Godes Gnade kennt:
Gifft sick de sunde, und Godt de ehr,
    Als Zacheus und ander mehr.
Paulus mit groter oetmodicheit
    Secht, dat ohm sindt syn sunde leydt:
1640   Godt ohn vor eyn apostell kennt;
    Dannoch he sick eyn suender nennt,
Szo he sick sulves bekennt recht,
    Noemet sick den kleynsten Gods knecht.
Idt lydt gar veke an duesser sakenn,
1645       Dat wy unß kondt tho suendern makenn.
Joannis am negenden beschreven findt,
    De yoden spreken: »wy sindt nicht blyndt.«
Sze wolden sick nicht vor suender schryvenn,
    Do mustens ynn ewiger blindtheit blyvenn.
1650   Wann sick de suender bekennt alßo,
    Dann vert de guedige vader tho
Und nymbt ohn up mit froueden groith:
    He sueedt, he ys an doegeden bloet. 89
Szo sindt duesse nu des vaders knechte,
1655       De Godes wordt vorkuenden rechte,
Nha synen geyste ydt leggen uth,
    Bedecken darmit de blote huedt
Des armen suenders, wann he kumbt,
    De Godes Gnade by sick vornymbt.
1660   De sulfften knechte moethen syn boreydt
    Und theyn ohm an dat beste kleydt:
Dat kleydt der unschuldt he thovornn
    Dorch suende und ungeloven vorlornn.
Nu kan de vader nicht lengher beydenn,
1665       Mit Gloven und leve moet he ohn kleyden:
Jesum Christum thueet he ohm aenn,
    Dat he mach froelich vor Gode staenn,
Den olden Adam uthgetogenn,
    De ohn hadde mit der sunde bedragenn.
1670   Van Jacob men beschreven findt,
    Belevede Joseph vor all syne kyndt:
Eyn bunte rock dat was syn kleydt,
    Beduedt ynn Gode de ewicheit,
Darynn de hilge geyst unß lerth,
1675       Mit mancherley gave de gnade czyrth.
David ymm psalter secht ock darvann:
    »De dochter des koeninges ys gantz schon,
Ohr kleydt gantz herlich ys van goldt,
    Darumm ys ohr de koeningk holdt.«
1680   De gulden ryngk bedueth dat vorbundt,
    Dat Godt will syn eyn ewich frundt,
Nicht reppen mehr de suende synn;
    He will syn guenstige vader synn.
Godt na der groten waterfluedt
1685       Vorbarmet sick des Noe guedt:
Thom teken gaff den regenbogen,
    Dat he nicht mehr ynn kunfftigenn dagenn
De werldt ynn water laten vorgaenn:
    Syn wordt wolde he bestedigt haenn. 90
1690   De vote de bogerte sindt,
    Darumm ohm Godt de scho thobindt,
Dat ohm de nicht besmittet werden,
    De wyle he hir noch levet up erdenn,
Up dat syne vothe nicht werden beroert
1695       Und ynn des duevels strick gefoert,
Dat he geschoit by dach und nacht
    Dat Evangelion predeken mach.
Mit geystliken wapen he sick werth,
    Als Paulus de Epheser lerth.
1700   Dat gemeste kalff nu Christus ys,
    De wert geslacht und geten gewyß,
Szo wy mit Glogen an ohm hanghenn,
    Syn flesch und bloedt ynn unß entfanghen,
Geystlick ohn ethen aldermeyst,
1705       Dat wy mit ohm werden eyn geyst,
Szo he unß syne Gnade deyt schenckenn,
    Mit Abraham, Isaac ethen, drinckenn,
Tho ewigen tyden ynn ohm rouwenn
    Und he by unß eyn woninghe buwe.
1710   Wann godt alßo den sunder troest
    Und ohn dorch gnad van sunden loest,
Szo vert de olste Szon herynn,
    Will keynerley wyß thovreden synn.
He kan nicht lyden, dat ohm Godt guendt
1715       Und dat de ßohn ynt water schindt.
Dem eynen beddeler ys alltydt leydt,
    Dat de ander vor der doeren steyth:
He leth sick duencken, he sy de mann,
    Dem Got alleyn de woldaet gann,
1720   Und dat ohm Got de salicheit gaff,
    Dat hefft he ohm vordenet aff.
Ach Got, sueh an der mynschen noith!
    Wo ys de dorheit alßo groith!
Duesse mynsche sick up syn werck vorleth,
1725       Mit GOde ynn dat gerichte thret 91
Und klaget GOdt syn schepper ann,
    Dat he ohm hebbe tho kort gedaenn.
Aver GOdt als unrecht he do claget.
    He ys de man, dar Paulus nha vragt,
1730   De GOdt gegeven hefft thovor,
    Dat he wedder van ohm esschen doer,
Und will ynß vaders hueß nicht gaenn,
    He moet ohm vor tho rechte staenn.
Wat mocht doch groter dorheit synn,
1735       Szo dat werck lert den mester synn?
De leme thohant den potter strafft,
    Spreckt: »warumm hesstu my ßo geschafft?«
In solcker dorheit ohn nicht leth
    De vader: tho ohm uthher tredt,
1740   Biddet, dat he henynn wolde gaenn.
    He will sick avers nicht seggen laenn.
Inn syner hofferdye he sterfft
    Und nummer Godes gueder erfft.
Up erden hefft keyn volck gelevet,
1745       Dat Godes gnade hefft wedderstrevet,
Dann phariseer, schrifftgelerdenn,
    De sindt all tydt geweßt de vorkerdenn;
Sze hebben den sloetel des hemmels genamenn
    Und suelffs sindt ße darynn nicht kamenn,
1750   De menschen under grote borde gefort
    Und suelffs nicht mit eym finger gerort.
Wat Christus ohn hefft gedaen und gelert,
    Hebben se ohm alle thomm ergesten kerth.
Darumm dat he mit den suendern ath,
1755       Darumm worpen ße up ohn den hath,
Dat he de suender gerne upnam,
    Darumm he ynn ohr ungunst kam.
By unßen tyden schueet ock alßo.
    De suender werden der Gnaden vro:
1760   Hornn und boven ynn hemmel gaenn,
    Dar moennyke und papen buten staenn; 92
De Godes gnade achten ße nicht,
    De vor de suendern ys angericht.
Wy wethen dat, und sindts gewiß:
1765       Eyn hofferdich werckhilge slimmer ys,
Dann de groteste suender up duesser erden,
    De Gods gnad und hülpe bogeren:
De werdt eyn Godes kyndt vel ehr.
    De ander kumpt dar nummermehr,
1770   Szo he ynn troest der wercke levet,
    Darmit he Godt entegen strevet.
Idt ys all hir tho Ryge geschen,
    Dat wy hebben allthomaell gesen,
Wo eyner ynn der gemeinte erstundt
1775       Und dede up synen unreynen mundt,
De Godes gnade he belacht
    Und syne barmherticheit voracht:
Der lesterung wolde he sick nicht mathenn,
    Men scholde sich nicht tho ßer vorlatenn
1780   Up Godes gnad, barmherticheit,
    Up dat ydt unß nicht worde leydt.
Inn solcke blyndtheit ohn Got sleyth,
    De wyle he sick up wercke vorleth,
De doch vor Got sindt gruwelich genoch,
1785       Als eyn besmittet, unreyn doeck.
Wy werden overs anders gelert,
    Als Got ynn Esaia bewerth
Amm ver und vyfftigesten underscheydt,
    Allen suendern lavet barmherticheit,
1790   Will nicht mehr up unß werden quaedt
    Und nicht mehr straffen umm myssedaeth.
He secht: »alle berge werden sick regenn
    Und alle hoege sick bewegenn,
Avers myne Gnade will ick nicht wenden
1795       Van dy, nu an went tho dem ende;
Myn vorbundt, als ick dy hebbe geswornn,
    Dat schal nicht ewich syn vorlorn.« 93
Alßo spreckt Got ynn ewicheit:
    He hefft geswornn, ys ohm nicht leydt.
1800   Darumm willen wy unß solckes mathenn,
    Up Godes gnad alleyn vorlatenn,
De dorch den Gloven werdt gemert
    Und unß dorch Christum werdt beschert.
Vorachten ßo dat yuengst gericht,
1805       De suende will he unß vorwyten nicht.
Mit syner handt will he unß deckenn,
    Dat unß de duevels nicht erschreckenn,
Unß foeren ynn de salicheit:
    De ys van ewigen tyden boreydt.
1810   Syn angesicht und ewig levenn,
    Dat will he unß tho lone gevenn.
Dat wy dar alle moegen komenn,
    Dat help unß Jesus Christus.   Amen.
 
Huren werdt to dem Actor:
Godt geve yw heyl, myn lever herr!
1815       Ick hoere van yw gar seltzam leer.
Ick hebbe gewandert wedder und vort
    Und ßodane lere nue gehort!
Hebbe gehort ßo mange predekyge,
    Avers duesse lere ys my gantz nyge:
1820   Als godes barmherticheit und Gnade,
    De pryße gy boven all syn gebode,
Bowern wunderlick de sake,
    Wo uns keyn werck nicht salich make,
Alleyn dorch gnade und blote gunst,
1825   Idt helpt keyn arbeyt werk offt kunst.
Szo wy hebben Gloven und thovorsicht,
    Vorwerpet Godt keyn suender nicht.
Iß demm alßo, dat segget my?
 
Actor:
    Ja broder, vorwar, ick segge idt dy!
1830   Wath ick hebbe apenbaer gesecht,
    Dat ys van worde tho worden recht. 94
Idt hefft gespraken Godes mundt,
    De hefft nue werlde legen kundt.
Dar mach men froelich wol up buwen.
 
Huren werdt:
1835       Idt ys wol billich, dat wy ohn truwenn!
Szo bidde ick, willt my nicht vorkerenn,
    Dat ick yw frage umm gude lerenn,
Und gevet my doch guden raidt:
    Myn gantze leven dat ys quaidt.
1840   Inn wollust und mynes hertzen behach
    Hebb ick gelevet up duessen dach:
Eyn openbaer horenwerdt bin ick gewest,
    Upgeholden vele boeßer gest,
Inn unkueesscheit mit supen, vretenn
1845       Hebbe ick myn meyste tydt vorsleten,
Mit stelen, roven, boeßen ßedenn
    Dar hebbe ick myn geldt gewunnen mede,.
Mit spelen, dobbelen mangen bedrogenn,
    Dat syne mit schalckheit affgelogenn.
1850   By duessen dagen ydt geschach,
    Eyn yungk gesell mith my thor herberge lach:
Vele ßoeter worde ick ohm vorloech,
    Szo lange ick ohn umme dat geldt bedroech.
Segget my nu de rechte warheit:
1855       So my de suende weren leydt
Und ick my nu bekeren wolde,
    Mocht ick by Gode erwerven hulde,
Dat he my mocht de suende vorgevenn
    Und my fristen thom ewigen levenn?
1860   Segget my, wat moste ick dartho doenn?
 
Actor:
    Dat will ick dy seggen, myn leve ßohn!
Du hesst yo gehoert, wu ydt thogeyth,
    Sodaen vordeenst by unß nicht steyth:
Idt ys beslaten ynn goetliken rade,
1865       Dat de salicheit uth Gnade 95
On all vordenst uns werdt gegevenn,
    Dorch Jesum Christ dat ewige levenn.
De Glove deyth ßodant aldermeyst:
    Darynn werdt gegeven de hylge Geist
1870   Joannes amm druedden uns vormeldt:
    »Got hefft ßo ßer belevet de weldt,
Dat he vor ße gegeven haet
    Syn eynigen ßohn went ynn den doet.«
Vele suende ynn unß worden fundenn,
1875       Der wy nicht eyne betalen kundenn.
Godt esschet ymm Gesette gar vele van unß:
    Scholden wy ydt doen, ydt wer unß kunst.
Christus hefft allthomael erfueelt,
    Dar mit syns vaders thornn gestillt.
1880   Des schollen wy ohm nu thogetruwen
    Und festichliken up ohn buwenn.
Inn welcker stundt de sunder roept,
    Mit ernste vor Godes doren clopt,
Will ohm mit Gnaden wonen by,
1885       Wo groit ock yummer de suende sy.
Matthei amm sevenden he unß troeest:
    Szo wy gern wernn van suenden vorloest,
Wy schollen ohn bidden umm syne Genade,
    Vor syner doer ankloppen drade
1890   Und by ohm soeken glueck und heyl,
    Szo werdt unß bolde syn Gnade tho deyl.
Went de ohn biddet, demm werdt gegevenn,
    De ohn ock socht, de findt dat levenn,
Und de ankloppet vor syner doehr,
1895       De blifft nicht ewich staen darvoer.
Manasses, de koningk van Judan,
    Wedder Got hadde grote suende gedan:
Do he sick wedder tho Gode kerde,
    Got ohn uth Babylone voerde.
1900   Nabuchodonosor up syne gewaldt vorleth,
    Dat ohn Got uth demm ryke steyt: 96
Do he tholast syn suende erkandt,
    Forde ohn Got wedder nun syn landt.
Imm nygen Testament men vele findt,
1905       De grote suender geweßen sindt:
Szo bolde ße Christus leer annemen,
    Thohant ynn Godes gunst ße kemen,
Als Petrus, Paulus und Zacheus,
    De Schecker amm Crutz, Magdalena, Mattheus.
1910   Vor allen dingen denck up den,
    Als du hesst mit den ogen gesehn:
Den vorlorn ßohn, de sick bokert,
    Kam tho demm vader und wardt vorhoert,
Van syner noith van stundt vorloeßt.
1915       Dat yß geschehn allen suendern tho troest,
Darumm vorlaet dy up Christum alleyn,
    De yß de rechte eggesteynn:
De up ohn buwet up duesser erdenn,
    Mach nummermehr tho schanden werden,
1920   Dann werdt de Conscientz thovreden.
    Hesstu dann wat, dat dele mede
Mit dynem negesten, wo he ydt bederfft,
    Wo du suest, dat he lidt vorderff,
Und will mit ohm ynn vreden staenn.
 
Huren werdt:
1925       De allmechtige Godt sy yw lohn!
Iw leer ys my gar wol tho willenn,
    Ick will darmit myn herte stillenn,
Ock alle de dage, de ick leve.
    Will ick myn herte thovreden gevenn
1930   Und dancken dem ewigen guedigen GOde
    Vor syne barmherticheit und GNAde,
De he my armen suender bewyßt!
    De sy tho ewigen tyden gepryßt!
 
Darna wardt gesungen der Cxxix. psalm:
Uth deper noeth
 
etc. met v. stemmen.

97 Darnha kam de olste Szohn als eyn Eynßedell offte willige arme vor dar Cruece, und hadde ynn der vordern handt eyn staff mit eynme Crucifix, ynn der andern eynn groidt langk Paternoster, und mit denckczedeln umme den soem synes kleydes under boven, mith uthgestreckeden armen, ropende mit luder stemmen:

            1935   O Herr ynn dyner drevoldicheit,
    De du bist Godt van ewicheit!
Dyn stoel dat ys de hemmel wydt,
    De erde under dynen voten lydt:
Du hesst geschapen de gantze werldt,
1940       Dyn mechtige handt all dingk erhelt:
Du bist eyn rechtverdiger strengher herr,
    Dy sy in ewicheit loff und ehr!
Du richtest recht beyde, arm und ryck:
    Den fromen giffstu dat hemmelryck,
1945   De suenders moten buten staenn,
    Dat helsche fuer dat ys ohr lohn.
Darumm danke ick dy, o ewige Godt,
    Dat du my gewyßt hesst dyn Gebot
Und dynen willn tho donde gelerth
1950       Und van der suendigen werldt bokerth;
Hesst my vorstandt und wyßheit gevenn
    Und my gewyßt eyn geystlick levenn,
Darynn ick dy wol denen kann
    Mit vele fasten, froupstaen.
1955   Ick hebbe geholden van anbeginn
    Myn geloffte, regell und wat darynn
Vorvatet ys, armoidt, kueeßheit,
    Gehorßam, underdanicheit,
Myn dage nue keyn geldt beroert,
1960       Alleweg eyn hart strenge leven gefoert,
Dat ambt der myssze alle dage volbracht,
    Gebedet, gesuechtet ynn groter andacht,
Myn lyff kastyet mit disciplinenn,
    Dat fleysch gedwungen mit schmertz und pynen.
1965   Ick dancke dy, Godt, dat ick nicht bin
    Eynn suender, als alle mynschen synn, 98
Keyn rover, eebreker ick nicht sy.
    Van unrechtferdicheit bin ick fry,
Bin nicht beswerdt mit ßond und boßheit,
1970       Als de hoerenwerdt, de darachter steyt.
Den tegenden geve ick tho rechter tydt
    Van all myner have mit gantzen vlith.
Ick vaste twe maell ynn der wekenn,
    Dat ick des fleysches lust mach brekenn.
1975   Darumm moßtu ewich syn gelovet,
    Dat du my hesst hirmede begavet!
 
Hurenwerdt:
O here, hemmelscher vader mynn,
    Ick sta hir vor demm antlate dynn:
Ick bin nicht werdt, dat ick hir stha,
1980       Myn ogen doer ick nicht upslaen!
Vor dy ick my nicht romen kann
    Als duesse hillige frome mann.
Ick bidde dy, here, wes gnedich my armenn
    Und will dy over myn sunde erbarmen:
1985   Van allen doegeden bin ick bloidt.
    Help my, Godt, dorch dyne Gnade groit!
 
Actor:
Hoert tho, wat unß de schrifft vormeldt,
    Wat vor eyn ordell Christus vellt!
Lucas amm achteynden deyt uns kundt,
1990       Wat CHRIstus spreckt uth goetliken mundt:
»De sick vorhoeget up duesser erdenn,
    De werdt van Godt ernederigt werdenn;
We sick up erden maket kleynn,
    De werdt by Gode vorhoeget alleynn.«
1995   Duesse hyllige man ynn tempel kumbt,
    Syner guden wercke he sick berumbt;
Wo geystlick he van buten ys,
    De schalck steckt drynn vorborgen gewyß. 99
Wanner de wulff will roven gaen,
2000       Szo thueet he schapes kleyder aenn.
De slanghe ymm gronen graße schuelt.
    De appel schyendt rott und yß vorfuelt.
Dodengraver sindt buten wyt und reynn,
    Innwendich sindt ße vul dodenbeynn.
2005   Godt, de alleyn de hertzen kennt,
    Demm werdt syn oge nicht vorblendt:
He weth all dingk und richtet rechte,
    Idt geldt vor ohm keyn spegelfechtenn.
Duesse huechler eyn gotloeß bove blifft,
2010       De wyle he solck spill vor Gode drifft:
De ander geyth froelich thomm tempel uth,
    Van allen suenden fry ynn syn hueß;
Syn Conscientie de ys thovreden.
    Hebbet acht, und gaet gy ock ßo mede!
2015   Eyn yederman ßeh even tho,
    Dat he ock als duesse suender do,
Mit reynem herten tho hueß moege gaenn,
    Mit guden geweten vor Gode staenn.
Dat help unß Christus dorch syn lydenn,
2020       De sy benedyet tho ewigen tydenn,
Mit vader und hilgen geyst eyn Godt:
    De behode unß vor dem ewigen doet
Und maek unß salich dorch syn namen,
    Geve unß dat ewige leven! Amen.

De benedyunge und besluth.

Darnha steich up dat kyndt, de dat Evangelium vorkuendet hadde, Sprekende:

        2025   Iw segen de vader van hemmelryck
    Und Jesus Christus, de ßohn, ohm glick,
De hyllige geyst will by yw staenn,
    Inn der Gotheit de druedde person! 100
Iw segen und behode de ewige Godt,
2030       Aodani van Sabaoth!
De herr erluchte syn angesicht
    Over yw und vorwerp yw nicht,
Syne Gnade will he yw delen mede
    Und geven yw den ewigen vrede.
2035   Dorch Christvs bittern doeth und stervenn
    Mothen gy dat ewige leven erven!   Amen.

 

Ende dyßes boecklyns.