Es war schon Dämmerung, als der Besuch kam; so sehr Dämmerung, daß es uns unmöglich ist, zu sagen, wie der Besuch aussah. Es ist uns überhaupt nicht leicht gemacht, hierüber ganz deutlich zu werden. Helfen uns die Leserinnen selber nicht dabei, so werden wir auf diesem Blatt Papier mit Feder und Dinte wenig ausrichten.
»Wieder ein Tag, Johanne, in Einsamkeit und mühseliger, geringen Nutzen bringender Arbeit; und zu der Arbeit trübe Gedanken den ganzen Tag über. Wegplaudern kann ich dir deine Sorgen nicht; da habe ich Schwestern, die das besser verstehen. Ich kann nur hier und da eine Stunde bei dir verweilen; laß mich das jetzt, vielleicht ist dir wohler nachher. Hast auch wohl schmerzende Augen von dem ewigen Schaffen so spät in den Jahren? Die darfst du dreist zumachen, derweil ich bei dir bin. Nur keine unnötigen Höflichkeiten unter Freunden. Laß dich gehen, ich lasse mich auch gehen und lege mir niemandes wegen Zwang an, und viel Zeit habe ich nie, das wißt ihr ja alle, die ihr mich dann und wann unter euerer übrigen Bekanntschaft in der Welt bei euch seht. Wo warst du eben, Johanne?«
»Sie feierten ein Fest heute drunten im Hause, daran habe ich gequält, widerwillig teilnehmen müssen. Es war so viel Wagenrollen in der Gasse und vor dem Hause, die Leute waren so laut; es drang so viel lustiger Lärm zu mir herauf. Es war töricht; aber ich ließ mich von meiner Phantasie hinabführen zu meiner jungen, reichen, glücklichen Hausgenossin; und da wurde mein Schicksal bitterer, ich war den Tag über unzufriedener denn je mit meinem Lose; ach, da es nun wieder stiller geworden ist, will ich es nur gestehen: ich war recht böse den Tag über, voll Mißgunst, Neid und Eifersucht. Es war sehr unrecht.«
»Ja freilich, du bist arm, und deine Hausgenossin ist reich; du bist alt geworden, und deine Hausgenossin ist noch jung. Niemand kommt zu dir als von Zeit zu Zeit ich, und jene führt das lebendigste Leben. Daran kann ich nichts ändern, nicht den kleinsten Stein des Anstoßes in der Körperlichkeit der Dinge kann ich dir aus dem Wege räumen; – aber wie wäre es, wenn du dessenungeachtet jetzt doch einmal einige Wege mit mir gingest – die ich dich führe?«
Da die Frau Johanne jetzt lächelt, ist sie schon auf diesen Wegen mit ihrem Besuch – dieser seltsamen Besucherin, die nicht plaudert, wenige Neuigkeiten weiß, sondern nur von Zeit zu Zeit die Hand oder auch nur den Zeigefinger erhebt. Frau Johanne hat dabei auch dem andern Rat ihres stillen Gastes Folge gegeben; sie hat die Augen geschlossen. Bei geschlossenen Augen sagt sie: ja, es ist unrecht, und es nützt auch nichts, andern ihr Glück oder vielleicht auch nur den Schein des Glückes zu mißgönnen. Das Leben geht so rasch hin, und es wird so schnell Abend aus Morgen allen Leuten!
Ist es nicht wie gestern, als es auch noch in meinem Leben Morgen war? als ich so jung war wie diese junge Nachbarin und auch über schöne Teppiche schritt? als die Wagen auch vor meiner Tür hielten und die Gäste zu mir kamen? als meine Gestalt aus dem Pfeilerspiegel im Festkleide mir zulächelte und Richard mir über meine Schulter zuflüsterte, was der Spiegel mir sagte?
Hab ich damals, an meinem Morgen, in meinem Frühling, in meiner Jugend viel daran gedacht, wie die Leute über meinem Haupte, unter meinen Füßen, die Nachbarn gegenüber lebten und ob sie weniger jung, sorgenlos und glücklich als ich waren?«
»Siehst du, es wandelt sich gut an meiner Hand«, nickte der Besuch. »Nur weiter, komm nur weiter, wir sind auf dem ganz richtigen Wege. Es ist nur, weil man in der mißmutigen Stunde nicht recht seine Gedanken zusammennehmen kann, daß man seine Tage so regenfarbig, seine Nächte so dunkel und sternenlos sieht. Was zeigte dir dein Spiegel noch außer deiner Gestalt im Haus- und im Festkleide und den Bildern deiner nächsten Umgebung?«
Frau Johanne legt das Haupt in ihrem Stuhl zurück und die Hand auf die Stirn. Sie sitzt wieder vor ihrem hohen, vornehmen Spiegel, den Rücken gegen die Fenster gewendet. Aber aus dem zerbrechlichen Glase und der so leicht verwischbaren Folie von damals ist in Wahrheit ein Zauberspiegel geworden, aus dem sich wesenhaft, greifbar, voll Leben und Wirklichkeit die Hoffnung, der Trost, das beste Glück ihrer Witwenschaft, ihrer Kinderlosigkeit, ihres Alters loslösen.
Es sind aber nicht die Abbilder ihrer nächsten Umgebung, die Möbel, Wände, Gemälde, Teppiche und Vorhänge ihres damaligen Gemaches, die sie nun mit ihren geschlossenen Augen wiedersieht. Es ist das Stück der Gasse, das gegenüberliegende Haus, das damals in den goldenen Rahmen zufällig mit hineinfiel und nun wieder lebendig in ihm leuchtet, nachdem Glas und Folie längst zersplittert und verwischt sind wie Glanz und Glück jener lange vergangenen Tage.
»Ich denke, wir wagen es noch einmal, folgen unserm guten Einfall und schlüpfen hinüber zu der unbekannten Nachbarin. Was meinst du, Johanne?«
»Ein Einfall?« murmelt die Frau Johanne. »Nur ein seltsamer Einfall – un concetto, una fantasia strana, wie die Italiener sagen. Und mir vielleicht auch nur darum möglich, weil ich eben erst mit Richard von unserm schönen langen Aufenthalt in Italien nach Hause gekommen war. Dort, in Italien, folgen die Leute viel leichter als hier bei uns ihren Einfällen und schlüpfen so über die Gasse und halten gute Nachbarschaft, zumal wenn sie sich vom Fenster oder – Spiegel aus schon längst kennen und unser Gatte einmal gesagt hat: Der Mann der hübschen kleinen Frau im blauen Kleide da drüben ist einer unserer besten, talentvollsten Unterbeamten, Johanne; das Weibchen mit seinem Kindchen ist wirklich allerliebst, schade, daß sie nicht zu uns gehören, d. h. nicht in unsere Gesellschaftskreise passen.«
»Ja, was würde aus euerer Welt werden, wenn ich nicht immer von neuem, zu jeder Zeit und überall eure närrischen Kreise störte und euch zusammenbrächte im Wachen und im – Traum? Nur weiter, immer weiter, Johanne. Die Nachbarin wohnt in keinem vornehmen Hause; die Treppen, die zu ihr hinaufführen, sind steil und dunkel; aber wir sind auf dem rechten Wege – ganz auf dem rechten Wege!«
»Auf dem rechten Wege! Wie kommst du eigentlich hierzu, Johanne?« habe ich mich noch auf der steilen, dunkeln Treppe gefragt. »Ihr habt euch ja noch nicht einmal zugenickt und noch weniger je ein Wort miteinander gesprochen. Wie wäre das auch möglich gewesen bei so vielem andern gesellschaftlichen Verkehr?«
»Das weiß ich am besten, von welchen Kleinigkeiten alles abhängt«, sagt der Besuch. »Törichtes Menschenvolk! Wo bliebet ihr, wenn nicht ich aus dem Kern den Baum, aus dem Funken das Licht, aus dem Hauch den Sturm machte? Dein Blut war noch abenteuerlich unruhig von den bunten Erlebnissen in der Fremde; du hattest viel gähnen müssen an jenem Tage; leugne es nicht, Johanne, du warst eigentlich in keiner angenehmen Stimmung, trotzdem daß du noch jung, reich und eine Schönheit warst. Zu verbraucht, alltäglich, gewöhnlich, abgenutzt und gering erschien dir alles in der behaglichen Heimat um dich herum.«
»Und Richard hatte mir jetzt gesagt: ›Unsere Nachbarin hat Unglück während unserer Abwesenheit gehabt; der Mann ist ihr gestorben; wir werden nicht leicht einen so guten Arbeiter wieder bekommen.‹ – Da sah ich sie statt im blauen oder rosa Kleide in einem schwarzen am Fenster, bleich und kummervoll. Und sie trug ihr Kind auf dem Arme, ihr armes verwaistes Kindchen, und da – da nickte ich ihr zu von meinem Fenster; und da – da bin ich zu ihr gegangen!«...
Und nun ist sie wieder bei ihr, die Träumende – die Freundin bei der Freundin, und die Zeiten – die Stunden, Tage und Jahre vermischen sich wunderbar im süß-melancholischen Dämmerungstraum. Der Besuch könnte nun wohl gehen – o wie lebendig, wie lebendig ist alles nun im Traum!...
Im Traum. Die alte Frau schläft in ihrem Stuhl nach dem arbeitsvollen, mühsamen Tage. Sie denkt nicht mehr über die Vergangenheit; sie träumt von ihr, und süß und friedlich; denn der Besuch hatte ihr ja vorher leise, beruhigend die Hand auf die furchenvolle Stirn gelegt.
Nun ist der Raum um sie her nicht mehr beschränkt und niedrig, nun sind die Gerätschaften nicht mehr ärmlich und abgenutzt; denn in gleichem Stübchen und unter gleichem Geräte führte ja die beste Freundin ihrer Jugend ihr liebes, stilles Leben. Zu solchem Stübchen schlich sie aus dem Glanz und der Fülle des eigenen Daseins, und alles ist im Traum wie damals um sie her.
Wie viele Jahre gehen vorüber während der kurzen Augenblicke, in denen sie jetzt die Augen geschlossen hält! Wechselnde Schicksale – viel Sorge und Angst im Mittage des Lebens auch im eigenen Hause. Was ist noch übrig von alledem, was damals war? Wo sind die hohen Spiegel, die Purpurvorhänge, die weichen Teppiche – die Freunde, die Bekannten der Jugend? Ist doch der eigene Gatte so lange schon tot und die eigenen Kinder; und auch die Freundin schläft ja nun lange schon unter ihrem grünen Hügel und steigt nur dann und wann daraus hervor in der Erinnerung und im Traum, und lächelnd, tröstend und Geduld anratend, zumeist auch nur dann, wenn vorher der Besuch gekommen ist, den die Greisin, die arme, alte Frau Johanne, bei ihrer späten, beschwerlichen Lebensmühe wie in der Dämmerung des heutigen Abends bei sich empfangen hat.
Von all den guten Freunden, den lieben Bekannten ist niemand übrig, ist niemand treu als das Kind, das einst die Träumerin zum erstenmal hinüberzog aus ihrer Lebensfreude und dem Glanz ihrer Jugend zu dem Leid der jungen Nachbarin im schwarzen Kleide. Und dieses Kind ist erwachsen, ist auch eine verheiratete Frau und weit in der Ferne. – – –
Horch, ein Schritt auf der Treppe.
Ist es die Stimme des Besuchs, welche die Frau Johanne noch in ihrem Traume vernimmt: Nun gehe ich und lasse dich der Wirklichkeit. Wie gern käme ich zu allen so wie zu dir in den bösen Stunden des Erdenlebens, wie gern hülfe ich allen so wie dir hinweg über die dumpfen Pausen zwischen euern Schicksalen; wenn ich nur nicht so oft vor die verschlossene Tür käme! In den Büchern heiße ich eine vornehme Frau; mit einem großen Gefolge hoher Söhne und Töchter schreite ich durch die Jahrtausende, aber gern sitze ich nieder zu den Kindern, den Armen, den Bekümmerten – mit Freuden komme ich zu denen, die aus Büchern nur wenig oder nichts von mir wissen. Nun lebe wohl, du närrisch alt Weiblein, lache und weine dich aus in dem Glück der Gegenwart und Wirklichkeit und halte mir deine Tür offen; ich klopfe nicht gern lange vergeblich.«...
Es war nur der Briefträger, dessen Schritt man auf der Treppe gehört hatte. Der Brief aber, den er der Frau Johanne brachte, lautete freilich trotz der ganzen, vollen Wirklichkeit, die er verkündete, wie Glockenklang und Jubelruf aus Dichtung und Wahrheit.
»Meine liebe andere Mutter, ich bin so glücklich – Franz ist daheim! Gesund und so bärtig wie ein Bär und so sonnenverbrannt – entsetzlich! Aber es hat ihm, Gott sei Dank, nichts geschadet, und ich bin so glücklich, so glücklich! Gestern sind sie eingezogen, und es war so wundervoll, und ich hatte einen so guten Platz. Ich brauchte den Leuten vor mir nur zu sagen: Ich habe ja auch meinen Mann darunter, und sie trugen mich fast auf ihren Armen in die erste Reihe. Und wir – ich und viele Hundert und Tausend von meiner Sorte, hätten fast den ganzen Effekt gestört. Das war ja aber auch nur zu natürlich, und kein Feldmarschall und sonstiger großer General und Prinz durfte etwas dagegen einwenden. Ich hing ihm unter den Trommeln und Trompeten, den Pferden und Bajonetten am Halse, und wie ich nachher nach Hause gekommen bin, weiß ich nicht. Nun habe ich ihn aber selber wieder zu Hause – ganz und heil zu Hause: es lebe der Kaiser und mein Mann und mein Kind und Du, mein liebes zweites Mütterchen! Und nun höre nur, über acht Tage sind wir alle bei Dir – er, Franz, muß Dir ja sein Eisernes Kreuz zeigen und ich Dir unsern Jungen und meinen tapfern Ritter und Landwehrmann, den sie mir so unvermutet mitten im vorigen Sommer von seinem Zeichen- und meinem Nähtisch wegholten und für das Vaterland ins fürchterlichste Kanonenfeuer stellten. Was haben wir ausgestanden, Mama! Da war es ja noch ein Segen, daß der Junge noch zu klein und dumm war, um schon mit einsehen zu können, was der Mensch an Ängsten und Sorgen auf der Erde und im Kriege aushalten muß und kann. Aber eins hat er auch noch zuwege gebracht, und das ist herrlich – ich meine der Krieg und nicht unser Junge natürlich –, ach, ich bin immer noch so konfus und habe es wie tausend Glocken im Ohr und wie Ameisen in allen Gliedern! Nämlich die Privatingenieure sind im Preise gestiegen, und unser Weizen blüht endlich auch einmal. – Darüber werden wir denn recht eingehend reden in acht Tagen in Deinem lieben Stübchen; Du sollst und darfst uns nun nicht mehr so einsam und allein sitzen, jetzt, da es uns so gut geht und noch viel besser gehen wird, was wir aber um Gottes willen ja nicht berufen, sondern ja bei dem Wort dreimal unter den Tisch klopfen wollen! Wir haben alle so viel ausstehen müssen und einander so wenig helfen können; aber nun soll's anders werden, sagt Franz. Eine bessere Stelle haben wir schon, nämlich Franz, und dies hat sich schon mitten im Kriege gemacht, wo merkwürdigerweise nicht bloß Leute zusammengeraten, die sich auf den Tod hassen, sondern auch solche, die einander recht gut gebrauchen können. Nun sagt er, jetzt gäbe er nicht mehr nach, und sollte er noch dreimal so lange wie vor dem schrecklichen Metz vor Dir in die Erde gegraben liegen und Dich belagern müssen. Er erzählt furchtbare Dinge von seiner Hartnäckigkeit und neugewonnenen Erfahrung in dergleichen Kriegskunststücken; und er behauptet, es wäre gar kein Zweifel, jetzt kriegte er Dich – wir kriegten Dich! O könnten wir's Dir doch zum tausendsten Teil vergelten, was Du so viele kümmerliche Jahre durch bis in unsere Brautzeit und bis zu unserer Heirat an uns getan hast!
Ich glaube meinem Manne natürlich auf sein Wort, daß Du jetzt zu uns kommen wirst, aber ich verlasse mich eigentlich doch noch mehr auf meinen Jungen. Was soll das arme Kind ohne Dich anfangen, Großmütterlein, jetzt, wo es anfängt zu laufen und ich doch nicht ewig aufpassen kann? Großmütterchen, Du gehörst zu unserm Richard wie die Stadt Metz wieder zum Deutschen Reich, was aber eine recht schlechte Vergleichung ist; ich kann aber nichts dafür, weil ich als jetzige glorreiche Kriegsfrau so kurz nach den vielen Siegen und Eroberungen mich nur in solchen Vergleichungen bewegen kann und übrigens auch eben keine andere wußte.
Wir mieten natürlich eine größere Wohnung, und es wird ein Leben wie in Frankreich, wo es freilich, wie Franz meint, die letzte Zeit durch kein gutes Leben gewesen ist, was also eigentlich wieder nicht paßt. Nein, wir wollen leben in Deutschland, wie ich es mir als das Schönste denke; und denke Du Dir es auch so lieb, als wenn alle Dichtung auf Erden, wenn Du diesen Brief bekommst, eben zum Besuch bei Dir gewesen wäre und Dich leise auf unsere Pläne und Absichten mit Dir vorbereitet hätte, daß Dir der Schrecken nichts schade! Was ich Dir eigentlich schreibe, weiß ich gar nicht, und den Jungen habe ich auch beim Schreiben auf dem Schoße Dieser Klecks kommt auf seine Rechnung, denn greift er mir nicht in die Frisur, so führt er mir mit die Feder.
Und nun nichts mehr; denn in acht Tagen sind wir bei Dir; und obgleich ich hier jetzt an keiner Stunde am Tage was auszusetzen finde, so wollte ich doch, daß es erst über acht Tage wäre, um Dir Auge in Auge, Mund auf Mund sagen zu können, wie ich bis in den Tod Dein dankbares Kind bin und bleibe, Du meine zweite Herzensmutter!«...
Die Frau Johanne hat viel Unglück im Leben gehabt. Eigene Familie hat sie nicht mehr, ihr Mann ist tot, ihre Knaben sind ihr schon als Kinder genommen, ihren Wohlstand hat sie auch verloren, und doch gibt es keine andere Frau in der Stadt, die in dieser Stunde so glückliche Tränen weint wie diese, welche nie dem Besuch, der in der Dämmerung bei ihr war, die Tür verschloß und die an seiner Hand in den Traum sich leiten ließ, bis die Wirklichkeit anklopfte und ihr die reife, liebliche Frucht jenes »Einfalls« und Nachbarschaftsbesuchs der Tage der Jugend in den Schoß legte.