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Ein Buch des Ringens um die Reife der Erkenntnis, ein Hymnus an das heilige Leben, ein Hohelied auf die Liebe und Ehe, welche auf Wahrheit und Vertrauen sich gründet, ist dieses Buch von Clara Müller-Jahnke. Vor sechzehn Jahren wurde es geschrieben, zwei Jahre später schon sank die Dichterin von der Mittagshöhe des Lebens hinab ins frühe Grab. Und wir Frauen gingen inzwischen den Weg durch die Tiefen weiter, den sie durchmessen; aber nicht viele erreichten die reinen Höhen ihres stolzen und beglückenden Frauen- und Menschentums.
Der Krieg kam; wir schritten durch eine Schlammflut der Lüge, durch ein Meer von Blut und Tränen. Und wir wurden frei! Die äußere Freiheit, für die Clara Müller-Jahnke so tapfer gekämpft, ward uns gegeben, aber die innere Freiheit, die ihr Leben füllte, die sie in diesem Buch mit so reinen, schönen und starken Worten predigt, haben wenige zu erringen gewagt. Und darum ist es gut, daß nun von neuem dieses Buch hinausgeht in die Welt.
So viele junge Menschenkinder gehen in die Irre, weil sie nicht den Mut haben, Irrtümer zu bekennen und die Lüge zu bekämpfen. Sie zerbrechen an den Schranken der Gesellschaftsmoral und an ihrer eigenen Schwäche. Droht uns als Volk nicht der Untergang, weil wir die Wahrheit nicht erkannten? Und doch scheint über unser aller Haupt die Allmutter Sonne in ewig reinem und ewig gütigem Licht, diese Quelle von Leben, Schönheit und Wahrheit. In diesen Sonnenkreis führt uns dies Buch. Es zerreißt schonungslos befleckte Hüllen und läßt uns durchstrahlen von neuem Licht.
In den schweren Alltag der Arbeitenden führt es uns; es zeigt uns, warum so vielen Menschen die Arbeit zum Fluch anstatt zum Segen wird. Aber wir sehen auch den Weg, der aufwärts führt zu einer Gesellschaftsordnung, in der die Arbeit – und nur die Arbeit – ehrt.
Und von der Heiligkeit der Mutterschaft spricht Clara Müller-Jahnke, so wie es kaum je ein Mensch getan, indem sie die ganzen Qualen schildert, welche die uneheliche Mutter durchleben muß.
Ein Frauen-, ein Menschheitsbuch liegt vor uns und zum Menschentum will es uns helfen.
Clara Bohm-Schuch.
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