Von deutschen Dichtern lies am meisten,
die, die soviel wie Mühsam leisten.
Der ist ein großer Schweinehund,
dem je der Sinn für Heine schwund.
Wer dichten will, der thäte gut,
Er macht’ es so, wie‘s Goethe thut.
Wird noch vom Dichterwert geschwätzt?
Oh nein! Jetzt wird das Schwert gewetzt.
Es wird sogar schon sehr gewetzt
und sich damit zur Wehr gesetzt.
»Juchhe!« rief Karl, »juchhe, der Falter!
Er sitzt auf meinem Federhalter.«
Sie würden mir eine große Freude bereiten,
wenn Sie meinen Hund von der Räude befreiten.
Dass man mir doch den Käse nenne,
den ich nicht mit der Neese kenne.
Der Knabe stiehlt am Baume fleissig,
Schon hat er eine Pflaume bei sich.
Der Sänger singt am Weiher leise,
doch singt er etwas leierweise.
Mein kleines Mädchen reibt sich leise
Das Aug’, wenn ich nach Leipzig reise.
Mit einem starken Schweden ringen,
Ist nicht so leicht wie Reden schwingen.
Ich bürste in dem Rosenhain
Den Rock mir und die Hosen rein.
Ich sing mein Lied und wander’ so,
Bald bin ich hier, bald anderswo.
Man soll sich nicht in Häuschen laben,
Wo die Bewohner Läuschen haben.
Nach Blut ist nicht mein Degen geil –
Ich huste drauf im Gegenteil.
Den Menschen vieles gibt das Leben.
Doch nicht ein jeder liebt das Geben.
Eh’ du auf andre willst mit Waffen schießen,
mußt du erst selber was zu schaffen wissen.
An der Liebe Niederlagen
läßt der Dichter Lieder nagen.
Du baust ne Villa, Du Banause?
Na, bau se!
Der arme Weber
Da sitz ich träumend nun und webe Leinen
Im Traume kann ich Fleisch im Leibe wähnen,
im Traum kann ich an einem Weibe lehnen.
Doch wach muß ich, solang ich lebe, weinen.
Man wird in unsern Wahlbezirken
die größte Stimmenzahl bewirken.
Eisenbahnroman:
Sie brauchten nirgends umzusteigen.
Drum gab sie sich ihm stumm zu eigen.
Doch weil verkehrt die Weichen lagen,
fuhr man sie heim im Leichenwagen.
Was stehst Du hier am Frauenplatz?
Fahr doch mit mir nach Plauen, Schatz! (lies: Fratz)
Heut schwelge ich in lyrerischer Feier
und lausch dem Klang verführerischer Leier.
Denn selbst dem Kampf, den man vom Enkel hofft
macht jetzt schon die Musik Karl Henckell oft.
Doch ich, bewährt als ein Zigarrenbold,
schätz Deinen Plan gleich einem Barren Gold.
Dem Onkel ist zum Sterben elend.
Da sieht man schon die Erben stehlend.
Derweil wir hier von manchem Wert geschwätzt,
hat Kutscher draußen schon das Schwert gewetzt.
Schicksal eines Engländers:
Man schoß ihn aus einem Tauchboot
mitten durch den Bauch tot.
Möchtest Du übrigens mal mit schweren Ringen am Bein
zu Fuß marschieren nach Bingen am Rhein?
Und denkst Du Dir: Ich bin ein Zecher!
Dann steht gleich da aus Zinn ein Becher!
Die sehe ich nun täglich sich Heliotrop-Stinkflecken
mit dem Glasstäbchen in ihren Busen flink stecken.
Wird sie wohl bald in Deine Bude treten?
Dann magst Du zu Gott mitsamt der Trude beten!
Hier sitzen wir selband
uns schmückend und salbend,
wobei ich vom Elbsand
Dir Grüße zur Alb send.
Wenn mein Hund zu bellen droht
geb ich ihm Sardellenbrot.
Komm doch mit mir auf‘s Land, o Mine,
wir singen dort zur Mandoline.
Liegt einer fest in Rosenketten,
Kann er sich nicht durch Kosen retten.
Vergiß nicht der Husaren wegen
der Münchner Gaudi wahren Segen.
Willst dort Du Dir Dein Glück bereiten,
wer wird Dich einst zurückbegleiten?
Verlobungs-Hymne für
Dr. Erich Ebstein/Oberarzt!
Du hast es stets, E. E., - und wie! - belacht
wenn bräutlich irgendwo die Liebe wacht’.
Du lebtest polygam im hellen Saus
in Deinem schlichten Junggesellenhaus.
Viel hübsche Mädchen sah das alte Zimmer, -
doch ach, der Oberarzt - er zahlte immer.
Fragt’ einer Dich, ob bald die Hochzeit naht,
dann fandest Du, daß diese noch Zeit hat.
Du wolltest Dich lieber an ein Zweirad hängen,
als Dich so jung schon in die Heirat zwängen,
und meintest voller Wehmut: Meinen Klötchen
genügen ja vorerst die kleinen Mädchen,
wo es nicht gleich schon ein Verlöbnis gibt,
auch wenn man einmal mit Ergebnis liebt.
Doch ach! ein Glück, ein ungeahntes, stammt
von jenem Jawort auf dem Standesamt.
Nur eine Einz’ge darf man plötzlich gern haben.
Die Mädchen aber, die sich jedem Herrn gaben,
und die wir meist schon am Geräusche kennen,
die mögen an die Tür, die keusche rennen,
wohinter Erich, – denn es hat ihn gut! –
voll Demut schlummert in der Gattin Hut ...
Hör meinen Wunsch: Was Dir, o altes Haus,
die E. E. Eh’ auch bringe, halt es aus!
Dem Doktor, der einst jede Göre schwang,
zum Heil gedeihe ihm der schwere Gang.
Doch daß das Schicksal, das gemeine Aas,
Dir glimpflich sei, komm’ ich ihm eine Maß!
Ernährungsschüttelreim:
Bei Eiersatz und Maisgries
wird‘s Mann, Weib, Kind und Greis mieß.
Es schaffe Dir ein sonnig Heim
und Süßigkeit wie Honigseim!
Da wieder mal der Bundesrat
das Volk um etwas Rundes bat,
so hoff ich, daß die Hundesteuer
der Magistrat mir stunde heuer.
Indem, wer aus dem Fenster speit,
sich gegen die Gespenster feit.
Ik spüre so ein Zittern in die Beene,
Da gieß ik mir ‘n Bittern in die Zähne.
Zirkusgedicht:
Die Künstlerin beritten drang
begeistert in den dritten Rang,
womit sie auch den zweiten Rang
ihr Beifall zu bereiten zwang.
Es trinkt ein ganzes Schock Kamelchen
aus einem kleinen Mokkaschälchen.
Der Nitter splackt.
Das Splatter nickt,
wenn splitternackt
die Natter splickt.
Die Männer, welche Wert auf Weiber legen,
tun dieses leider meist der Leiber wegen.
Man wollte sie zu zwanzig Dingen
in einem Haus in Danzig zwingen.
Da war das Fräulein Liebetraut,
das an den Folgen einer Traube litt.
Quälend rumorten ihre Triebe laut,
weshalb sie schnell in jene Laube tritt.
Dem Mädchen in der Bäckerei
schläft häufig nachts ein Recke bei.
Der Schwerverbrecher
Im Kopfe hats dem Vieh getickt.
Er hat mit Sympathie gemordet. (lies: gef…)
Doch was den Schwerverbrecher freute,
war eine Serie frecher Bräute.
Will man bei der Königin von Saba liegen,
muß man über sie im Laben siegen,
muß beglücken sie in sieben Lagen,
doch ihr nichts dabei vom Lieben sagen.
Sie kam, daß sie sich lasse wie’n
verfolgter schneller Wiesel an.
Doch leider wars der Liese Wahn,
es ging’ auch ohne Vaselin.
Ein Schüttelreim zuvor:
Ich sagte ihr bei Patzenkofer, (lies: Schultheiß)
daß ich auf ihre Gunst verzichte. (lies: …)
Ein Schüttelreim hernach:
Zwei Mädchen sollen mir ihr Bett gewähren.
Wenn’s Zeit ist, werden sie drin wettgebären.
Die Liebe und das Leben ehren –
Das möchten wir Euch eben lehren.
Ich will mich lieber an ein Zweirad hängen,
als mich so jung schon in die Heirat zwängen.
Willst Du nicht Eine aus dem Süden frei’n?
Mit Ihrer Kunst wirst Du zufrieden sein.