Knaben und Mädchen. | |
Phöbus, und Waldherrscherin du, Diana, Himmelsglanz! Ihr, stetiger Ehre würdig, Und nach Würd' ehrvoll! o verleiht, was fromm wir Flehen am Hochfest: Da der Schicksalspruch der Sibylla vorschrieb, Daß der Mädchen Wahl und der keuschen Knaben Allen Schutzgottheiten der sieben Hügel Sänge das Loblied! |
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Knaben. |
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Nährer Sol, des leuchtender Wagen Tag uns Offenbart und hehlet, der stets ein andrer, Stets derselb' aufgeht, es erscheine nichts dir Größer denn Roma! |
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Mädchen. |
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Die du sanft vollzeitige Frucht eröffnest, Komm, o Ilithya, mit Heil den Müttern; Oder ob Lucina du gern genannt wirst, Ob Genitalis! Laß Geschlecht fortblühn und gesegn', o Göttin, Wie den Fraun Vermählung die Ratesväter Vorbestimmt, ihr Ehegesetz, das frische Sprößlinge wuchert! |
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Knaben und Mädchen. |
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Daß, wenn elf Jahrzehnte flohen im Kreislauf, Feste Zeit Chorlieder erneu' und Spiele, Welche durch drei Tag' und so viel der holden Nächte gefei'rt sein! Und, o wahrheitsingende Mächt', ihr Parcen, (Was ihr einmal spracht, und der Grenzbewahrer Unverrückt anhält): zum Erleben füget Gutes Verhängnis! Unser Land, von Früchten erfüllt und Herden, Weihe dankbar Ährengeflecht der Ceres; Aufgenährt durch Jupiters Luft und Regen, Schwelle der Wachstum! |
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Knaben. |
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Sanft und friedsam birg das Geschoß und hör' uns Knaben, die demütig dir flehn, Apollo! |
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Mädchen. |
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Sternenfürstin, hell im Gehörn, o hör' uns Luna, die Mägdlein! |
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Knaben und Mädchen. |
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Wenn durch euch sich Roma erhub, und Trojas Edle Schar ausstieg am Etruskerufer, Auf Geheiß umtauschend die Stadt und Laren, Glücklichen Laufes: Sie, vom Mordbrand' Iliums unbeschädigt, Der der Held Äneas, dem Fall der Heimat Fromm entrückt, Bahn öffnete, mehr gewährend, Als sie daheim ließ; Götter, Zucht und Sittlichkeit gebt der Jugend, Götter, gebt friedselige Ruh dem Alter, Gebt Quirinus Volke Gedeihn und Nachwuchs, Jegliche Zierd' auch! Und warum euch flehet mit weißen Rindern Venus und Anchises erhabner Sprößling, Das erlang' er, Kriegenden stark, bezwungnen Feinden ein Milder! |
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Knaben. |
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Seinem Arm, schon furchtbar im Meer und Erdreich, Zagt der Med' angstvoll und den Beilen Albas; Schon begehrt Aussprüche der Scyth', und jüngst noch Trotzig, der Inder! |
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Mädchen. |
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Treue schon, und Frieden und Ehr' und Unschuld Reiner Vorwelt kehrt und versäumte Tugend Unbesorgt; schon pranget daher mit vollem Horne der Segen! |
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Knaben. |
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Er der Augur, herrlich im Glanz des Bogens, Phöbus, er holdselig den neun Camenen, Welcher durch Heilkunde des kranken Leibes Matte Gelenk' hebt: Wenn geneigt Palatiums Höhn er anschaut, Wird er Romas Macht und Latinerwohlfahrt Stets vom Lustrum fort zu dem bessern Lustrum Dehnen auf ewig! |
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Mädchen. |
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Auch Diana, die auf dem Aventinus Machtvoll thront und Algidus, horcht der Fünfzehn- Männer Flehn und neiget das Ohr gefällig Bitten der Kinder. |
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Knaben und Mädchen. |
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Daß mich Zeus anhör' und die Götter alle, Dieser Hoffnung froh und gewiß enteil' ich Heim, ich Phöbus Herrlichkeit und Dianas Preisender Festchor. |