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Zu Anfang der vierziger Jahre war der im mittleren Schweden belegene Besitz Björknäs Eigentum zweier Brüder, Karl Henrik und Nils Göran Mörk. Die Brüder gehörten einem weit verzweigten Geschlecht an, das sich Generationen hindurch dem Bergbau und der Landwirtschaft gewidmet hatte. Angehörige der Familie saßen auf Gütern in allen Gegenden Schwedens.
Der Vater hieß Henrik Göran Mörk und war – im Verhältnis zu den Anforderungen seiner Zeit – ein hervorragender Hüttenindustrieller. Unter seiner Rute verlebten die beiden Brüder eine etwas eigentümliche Jugend; keiner von ihnen konnte sich in reiferen Jahren entsinnen, je die geringste Elternzärtlichkeit erfahren zu haben. Um so enger hatten sie sich dafür aneinander angeschlossen, und bis zu dem Zeitpunkt, an dem diese Erzählung einsetzt, hatten die innigsten Beziehungen zwischen ihnen geherrscht. Stets sah man sie miteinander, und stets standen sie Rücken an Rücken, bereit zu gegenseitiger Verteidigung gegen alle Bitternisse und Schwierigkeiten, die ihre traurige Jugend ihnen bereitete.
Björknäs war indessen kein großer Besitz und Henrik Göran Mörk, wie hervorragend er auch als Hüttenindustrieller war, kein guter Haushalter. Die Folge war, daß, als er schließlich starb, das Erbe, das er hinterließ, geringer war, als man erwartet hatte. Im äußeren Geschick der Brüder spielte das keine große Rolle, eine um so größere dafür in ihrem Verhältnis zueinander.
So eng waren die beiden miteinander verbunden, daß, obgleich sie beide Ehen eingingen, die ihnen Kinder schenkten, doch diese Bruderliebe, die sie von Kindheit an vereint hatte, entscheidender ward für ihr Schicksal als alles andere, was das Leben ihnen später brachte. So fest hatte ihre traurige Jugend sie aneinander gebunden.
Hierin unterschieden sie sich von andern Brüderpaaren, die äußerlich stets in Freundschaft lebten und von denen man nichts als Gutes zu sagen wußte. Schwer und erinnerungsreich ward ihnen beiden der Tag, an dem sie zum erstenmal voneinander schieden. Der ältere Bruder war es, der damals das Vaterhaus verließ und in die Welt hinauszog. Und Nils Göran blieb allein zu Hause und grämte sich, daß die ganze Welt ihm auf einmal so eng und so leer geworden – –