Geboren am 11.8.1883 in Colmar; gestorben am 30.10.1914 in Zandvoorde bei Ypern.
Stadler wuchs in Straßburg auf, wo sein Vater seit 1886 als Ministerialrat Kurator an der Universität war. Noch vor dem Abitur am protestantischen Gymnasium im Frühjahr 1902 schloß er sich dem »Jüngsten Elsaß« an, einer Gruppe schriftstellerisch ambitionierter Altersgenossen. Freundschaftliche Beziehungen ergaben sich besonders zu dem Wortführer René Schickele und zu Otto Flake. In den Zeitschriften des Kreises veröffentlichte er Gedichte, Rezensionen und Artikel. Das Studium der Germanistik, Romanistik und Vergleichenden Sprachwissenschaft in Straßburg und München schloß er 1906 mit der Promotion ab. Anschließend ging er als Stipendiat der Cecil-Rhodes-Stiftung nach Oxford, wo seine Habilitationsschrift über Wielands Shakespeare-Übersetzung entstand. Im Wintersemester 1908/09 begann er die Lehrtätigkeit als Privatdozent an der Straßburger Universität. Im darauffolgenden Sommersemester hielt er sich wieder in Oxford auf, wo ihn ein Ruf als Dozent an die Université libre in Brüssel erreichte. Im Herbst 1913 stimmte er einer Berufung als associate professor nach Toronto zu; seine Dozentur sollte Ende September 1914 beginnen. Gleich zu Anfang des Ersten Weltkrieges wurde er jedoch einberufen und fiel nach drei Monaten in Flandern.
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