Geboren am 10. März 1749 bei Venedig, gestorben am 17. August 1838 in New York.
Lorenzo Da Ponte kam als Sohn des jüdischen Lederhändlers Geremia Conegliano und dessen Frau Ghella in der norditalienischen Kleinstadt Vittorio Veneto zur Welt. Nach dem Tod seiner ersten Frau konvertierte sein Vater zum katholischen Glauben, um sich wieder verheiraten zu können. Er und seine drei Söhne wurden 1763 katholisch getauft; worauf Emanuele Conegliano den Namen Lorenzo Da Ponte nach dem Kloster, in dem die Taufe stattfand, annahm.
Seine Ausbildung erhielt er in einem Priesterseminar, wo er bereits nach einem Jahr selber unterrichtete und im Jahre 1770 zum Vizedirektor befördert wurde. 1773 wurde er zum katholischen Priester geweiht. Den Moralvorstellungen und der geistigen Enge der Kirche entfloh er bald; er verließ Venedig und wurde Professor für Literatur in Treviso. Wegen revolutionärer Umtriebe verlor er diese Stellung, ging nach Venedig zurück, wurde dort durch eine seiner zahllosen Liebesaffären in ein Mordkomplott verwickelt und mußte vor dem Urteil zu 15 Jahren Verbannung fliehen, zuerst nach Görz und später, im Jahr 1782, weiter nach Wien.
Durch Empfehlung lernte er Antonio Salieri kennen, für den er eine Reihe von Libretti schrieb, ebenso wie für Guiseppe Gazzaniga, Giovanni Paisiello, Bianchi,Weigl und Mozart, für den er drei Libretti verfasste. In Wien auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt, wurde er sogar dem Kaiser vorgestellt, der ihn protegierte. Beim Nachfolger des Kaisers Josef II, Kaiser Leopold, fiel er in Ungnade. Er zog nach Triest, wo er Nancy Grahl heiratete. Nach einem Zwischenspiel in Holland wurde er 1793 Impresario am King's Theater in London. Aufgrund undurchsichtiger Finanztransaktionen mußte er London verlassen und folgte Frau und Kindern 1805 nach Amerika, wo er sich glücklos in verschiedenen Geschäften versuchte; unter anderem war er Spezereienhändler, Schnapsbrenner und Apotheker.
1811 läßt er sich endgültig in New York nieder. Er schreibt seine Memoiren und tut sich als Förderer der Oper hervor. Es ist nicht zuletzt sein Verdienst, daß im November 1825 die erste Opernaufführung in New York stattfinden kann, es wird der 'Barbier von Sevilla' gegeben. In seinen letzten Lebensjahren ist es ihm vergönnt, den künstlerischen Erfolg seiner Werke mitzuerleben, die im neu erbauten Opernhaus von New York aufgeführt werden. Der wirtschaftliche Erfolg des Opernhauses, an dessen Finanzierung er beteiligt war, blieb aber aus. Er gab seinen Direktorenposten auf und betrieb, ebenfalls finanziell erfolglos, einen Buchladen.
Am 17. August 1838 stirbt Lorenzo Da Ponte in seiner New Yorker Wohnung in der Spring Street 91. Er wird von einer gewaltigen Trauergemeinde zu Grabe getragen; es soll ihm ein würdiges Grabmal errichtet werden. Der Plan dazu wurde aber nie in die Tat umgesetzt, sodaß sein Grab heute unauffindbar ist. Es liegt irgendwo unter der 11. Street, wo sich früher ein katholischer Friedhof befand.
Über das Leben von Lorenzo Da Ponte schrieb Ferdinand Kürnberger die Novelle: Der Dichter des »Don Juan«
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