Robert Maximilian Ascher

Geboren am 9. Juni 1883 in Wien, gestorben am 11. April 1933 in Wien.

Der aus jüdischem Elternhaus stammende Ascher wuchs in seiner Geburtsstadt in kleinen Verhältnissen auf und heiratete am 12. Februar 1911 in Wien Amalia Oschery, wobei deren Ehe kinderlos blieb. Was seinen beruflichen Werdegang betrifft, hatte Ascher nach Beendigung der Schulzeit zunächst als Handelsangestellter gearbeitet und war nach dem Ersten Weltkrieg für eine kurze Dauer selbständiger Gewerbetreibender gewesen, ehe er sich als Beamter in der Buchdruckerei Thalia sein Geld verdiente. Zu Aschers politischer Tätigkeit ist bekannt, dass er noch vor dem Ersten Weltkrieg der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs beigetreten ist und nach dem Krieg im Verband der sozialdemokratischen Kaufleute und Gewerbetreibenden tätig war. Von der Partei wurde er auch für den Bezirk Ottakring (Wien XVI) in den Bezirksrat entsendet, wobei er bis zu seinem Tod Mitglied der Bezirksvertretung blieb und zeitweise auch im Bezirksvorstand tätig war. Zudem hielt er gelegentlich in den Arbeitersektionen Vorträge zu verschiedenen Themen und war dabei ein vehementer Verfechter des neuen, sich entwickelnden Roten Wien.

Zu Aschers schriftstellerischer Tätigkeit, mit der er in Wien einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichte, zählt die Mitarbeit an verschiedenen Zeitungen (Arbeiter-Zeitung, Das Kleine Blatt), für die er zahlreiche lustige und wehmütige Skizzen veröffentlicht hat. Eine Sammlung dieser sind 1930 in dem Büchlein »Wie´s war und wie´s ist. Plaudereien über Wien und die Wiener« im Verlag Jugend und Volk veröffentlicht worden. Aschers schriftstellerisches Hauptwerk ist aber der Roman »Der Schuhmeier«, der 1933 im Freiheit-Verlag publiziert wurde und der das Leben dieses populären sozialdemokratischen Politikers, teilweise in nahezu dokumentarischer Form schildert. Robert Ascher verstarb nur zwei Tage nach dem Erscheinen dieses Romans an einem Schlaganfall und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.


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