Karl Bleibtreu wurde am 13. Januar 1859 in Berlin geboren und starb am 30. Januar 1928 in Locarno. Er war ein deutscher Schriftsteller, Filmkritiker und Kriegshistoriker, Sohn des bekannten Schlachtenmalers Georg Bleibtreu. Nach Abbruch seines Philosophiestudiums übernahm er die Leitung einer kleinen Berliner Zeitung, ab 1885 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin-Charlottenburg. Mit seiner 1886 erschienenen Schrift "Revolution der Literatur", die sich an seinem großen Vorbild Zola orientierte, erlangte er Berühmtheit.
1908 siedelte Bleibtreu mit seiner Frau, einer Schweizerin, nach Zürich über. Hier schrieb er 1913/14 die erste regelmäßige Filmkritik in einer deutschsprachigen Kulturzeitschrift: Für das Organ des "Schutzverbandes schweizerischer Schriftsteller", dessen Vorsitzender er war.
Karl Bleibtreu galt seinerzeit als wichtiger Vertreter des Naturalismus der deutschen Literatur. Er propagierte einen esoterischen Buddhismus, war aber auch ein "extremer Vertreter eines deutschen Nationalismus, Kolonialismus und Militarismus" und eines "kruden Antisemitismus", so der Literaturwissenschaftler Hartmut Baseler.
Quelle: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
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