Geboren am 9.12.1717 in Stendal; gestorben am 8.6.1768 in Triest.
Nach dem Besuch der Lateinschule in Stendal, des Köllnischen Gymnasiums in Berlin und der Altstädtischen Schule in Salzwedel (Altmark) studierte der Sohn eines Schuhmachers von 1738 bis 1740 Theologie in Halle. Nach einer einjährigen Hauslehrerzeit in Osterburg bei Stendal begann er 1741 ein Medizinstudium in Jena. Im Frühjahr 1742 wurde er Hauslehrer in Hadmersleben bei Magdeburg. Ab April 1743 arbeitete er als Konrektor an der Lateinschule in Seehausen (Altmark), bis er im September 1748 als Bibliothekar des Reichsgrafen Heinrich von Bünau nach Nöthnitz bei Dresden ging. Im Oktober 1754 verließ er diese Stelle wieder und verbrachte ein Jahr in Dresden vor allem mit Studien zur bildenden Kunst.
Im Herbst 1755 ging Winckelmann nach Rom, wo ihm ein Stipendium des Dresdner Kurprinzen zunächst eine unabhängiges Gelehrtenleben ermöglichte. Der Ausbruch des Siebenjährigen Krieges nötigte ihn im Januar 1757, als Bibliothekar in die Dienste des Kardinals Archinto zu treten; dadurch gelangte er in enge Berührung mit der römischen Gelehrtenwelt. Von September 1758 bis April 1759 erarbeitete er in Florenz den großen beschreibenden Katalog der Gemmensammlung des 1757 verstorbenen Barons Philipp von Stosch. Nach dem Tod Archintos begann er im Juni 1759 als Bibliothekar bei dem Kardinal Alessandro Albani, dem größten Antikensammlers in Rom, in dessen Diensten er bis zu seinem Tod blieb. Im April 1763 wurde ihm durch die Vermittlung Albanis das Amt eines Oberaufsehers aller Altertümer in und um Rom übertragen, im darauffolgenden Monat wurde er zusätzlich zum Scriptor linguae teutonicae an der Vaticana ernannt. Im Frühjahr 1768 begann er eine lange geplante Reise nach Deutschland, die er aber schon in Regensburg abbrach und über Wien nach Italien zurückkehrte. In Triest fiel er einem Raubmord zum Opfer. Zu dieser Zeit galt er als der bedeutendste Kenner der antiken Kunst in Europa.
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